Creidlitz Bauarbeiten am Kiebitz-Radweg beginnen

Yannick Seiler
Marita Nehring, Vorstandsmitglied des ADFC in Coburg, Gerhard Knoch, Leiter des CEB, Wilhelm Austen, Geschäftsführer der SÜC, Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) und Pro Coburg-Stadtrat Jürgen Heeb (von links) besichtigten die Baustelle des Radwegs. Foto: /Frank Wunderatsch

Coburgs Radfahrer dürfen sich auf eine neue Strecke in den Süden freuen. Ab wann dort Zweiräder rollen können, erklärte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.

 
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Coburg - Am Donnerstag noch ist Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) am Ende der Straße Hahnwiese, einem Wendeplatz, von seinem schwarzen Rennrad abgestiegen. Ab Mai bleibt ihm das erspart und er darf auf einem neuen Weg Richtung Uferstraße weiterhin in die Pedale treten. Dann soll Coburgs neue Südverbindung für Fahrradfahrer, Kiebitz-Radweg genannt, fertig gebaut sein. „Das wird meine neue bevorzugte Route“, sagte er mit seinem Fahrradhelm in der linken Hand über die geplante Verbindung in den Stadtteil Creidlitz. Am Donnerstag stellte er dann auch das Bauvorhaben vor.

Mehr als zwei Jahrzehnte habe man für den ersten Spatenstich gearbeitet, betonte Sauerteig. Nun seien die Verhandlungen zum Erfolg geführt worden, fügte er an. Laut dem Oberbürgermeister hat es einige Zeit gedauert, bis man mit Landwirten, auf deren ehemaligen Flächen der Radweg nun gebaut wird, und der Deutschen Bahn, deren Gleise direkt neben der neuen Verbindung liegen, eine Einigung erzielt hat. Eine Herausforderung sei es demnach gewesen, geeignete Flächen zu finden, die man Landwirten zum Tausch anbieten konnte. Etwa habe man den ehemaligen Hartplatz der TSG Creidlitz als ein solches Areal verwendet.

Um die Verbindung gekämpft

Eine weitere Aufgabe sei es gewesen, Mitglieder von Natur- und Umweltschutzverbänden davon zu überzeugen, dem Vorhaben zuzustimmen, so Marita Nehring, Vorstandsmitglied des Teams des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Coburg. Denn auf Wiesen neben dem Weg lebten und brüteten Kiebitze, eine geschützte Vogelart, ergänzte sie. Man habe demnach lange um die Verbindung gekämpft und nun eine Alternative zum bisherigen Radweg über Ketschendorfer Straße und Creidlitzer Straße in Coburgs Süden gefunden. „Der ADFC begrüßt die Maßnahme ausdrücklich“, sagt sie.

Seit einigen Tagen nun rollt ein Bagger den Weg entlang und fünf Bauarbeiter befestigen den Weg. Wie Gerhard Knoch, Leiter des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs (CEB), erklärte, führe der neue Weg demnach vom Wendeplatz in Creidlitz die Bahngleise entlang zur Zufahrt des Kläranlage und schließe sich nach der Unterführung der Zugstrecke Coburg-Lichtenfels an der Wassergasse an Coburgs Radwege an. Die letzten Meter der Strecke sind laut Knoch als Zufahrt zu einem Areal des Bauhofs asphaltiert. Zudem werden Wildschutzzäune zwischen Radweg und Kiebitzwiesen aufgestellt, als Schutz vor nicht angeleinten Hunden.

Zuschuss vom Bundesumweltministerium

Nachdem der Weg seit September vergangenen Jahres geplant wurde, haben im Januar laut einer Mitteilung des CEB die Bauarbeiten am neuen Radweg begonnen. Bis Mai soll er demnach für Radfahrer freigegeben werden. Er stelle einen „wichtigen und attraktiven Lückenschluss des Radweges Bamberg-Coburg dar“, heißt es in der Mitteilung. Insgesamt sei der Weg demnach etwas mehr als einen Kilometer lang, 70 Meter davon asphaltiert und die restliche Strecke mit einer wassergebundenen Decke befestigt. Kosten werde das Vorhaben 415 000 Euro, heißt es. Einen Teil davon bezahlt demnach das Bundesumweltministerium. Das Geld dafür stamme aus der Nationalen Klimaschutzinitiative, durch die Projekte gefördert werden, die den Ausstoß von Treibhausgasen senkten, heißt es.

Laut einer Mitteilung der Stadt Coburg sei der neue Weg eine wichtigen Verbindung für Menschen, die ihn während ihres Alltags und während ihrer Freizeit mit dem Rad nutzen. An der Uferstraße, an der die neue Radverbindung zwischen Creidlitz und Ketschendorf ende, wolle die Stadt einen gemeinsamen Geh- und Radweg Richtung Innenstadt und künftigem Globe-Areal schaffen. In Richtung Süden verbinde der Radweg demnach die Vestestadt mit Niederfüllbach. Dort möchte die Gemeinde den Radweg laut Nehring beleuchten.

Hoffnung auf Aufzeichnung

Varianten der neuen Verbindung in den Süden wurden laut Mitteilung nicht in Betracht gezogen, da sie umwegiger oder gefährlicher seien.

Wie Sauerteig betonte, hoffe er, dass der Kiebitz-Radweg dazu beitrage, dass Coburg irgendwann von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen als solche ausgezeichnet werde. Zuletzt war der Stadt das Zertifikat verwehrt worden.

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