Creidlitz - Feinschmeckern läuft bei ihrem Anblick das Wasser im Mund zusammen, Naturschützer freuen sich über eine höhere Artenvielfalt: Seit gut einer Woche kauen neun schottische Hochlandrinder gemächlich das saftige Gras im Hambachgrund bei Creidlitz. Sie sind die Hauptprotagonisten eines neuen Weideprojekts des Landesbund für Vogelschutz (LBV). "Der Naturschutz heute setzt auf extensive Beweidung von Flächen, weil wir wissen, dass das die Insektenvielfalt am besten fördert", erklärte Frank Reißenweber, LBV-Vorsitzender, bei der öffentlichen Begehung am Donnerstag die Motivation für das neue Projekt. Die Beweidung durch Rinder, Schafe oder Pferde sei noch besser als eine Mahd, weil die Beweidung kontinuierlich in kleinen Schritten erfolge. Auf der Fläche blieben deswegen immer Pflanzen wie zum Beispiel Disteln stehen, die Insekten wie Bienen, Wespen und Schmetterlingen Nahrung und Unterschlupf böten. Sogar die Kuhfladen seien nützlich, weil sich Insekten davon ernährten. Diese seien wiederum die Nahrungsgrundlage für Vögel. "Man kann sagen, dass es pro Kuh 20 kleine Singvögel mehr gibt", verdeutlichte Reißenweber die Vorteile der Rinder. Außerdem kommen sie besser mit schwer mähbaren Flächen zurecht als große Maschinen.
Creidlitz Wiederkäuende Rasenmäher
Gertrud Pechmann 03.05.2020 - 16:34 Uhr