Ein Sprecher des Bundestages sagte, es habe nach den bislang vorliegenden Informationen keinen unmittelbaren Angriff auf die Infrastruktur des Parlaments gegeben. "Die Verwaltung des Deutschen Bundestages wurde zeitnah durch die zuständigen Behörden der Regierung über den Sachverhalt informiert. Alle betroffenen Abgeordneten wurden sowohl von den Sicherheitsorganen als auch von der Verwaltung des Deutschen Bundestages über den Angriff und die entsprechenden Maßnahmen in Kenntnis gesetzt."
Die bisher größte Cyber-Attacke gegen den Bundestag war im Mai 2015 bekannt geworden. Rechner in zahlreichen Abgeordnetenbüros waren mit Spionagesoftware infiziert worden, darunter Computer im Bundestagsbüro von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Angriff führte dazu, dass das IT-System des Parlaments anschließend generalüberholt werden musste. Die Bundesregierung war damals überzeugt, dass russische Hacker den Bundestag attackiert haben.
Der aktuelle Angriff wird von den Experten der russischen Hackergruppe "Ghostwriter" zugeschrieben. Hinter diesen IT-Söldnern soll der russische Geheimdienst GRU stecken. Experten weisen allerdings auch immer wieder darauf hin, dass bei Hackerangriffen falsche Spuren gelegt werden können, um die Straftaten unbeteiligten Gruppen in die Schuhe zu schieben. Russland hatte nach dem Hackerangriff 2015 jegliche Beteiligung vehement bestritten.
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