Autobauer sollen Prämien zahlen, wenn alte in neue Diesel getauscht werden, schlug Scheuer schon mal vor. Klingt gut, hätte aber wohl zum Ergebnis, dass vor allem die Hersteller profitieren. Auch die, die mit ihren bösen Tricksereien den Diesel-Skandal ausgelöst haben. Porsche gehörte nicht dazu, hat sich das Virus aber über seinen Konzern, wo die Diesel-Motoren herkommen, ins Haus geholt. Jetzt macht man Nägel mit Köpfen: Bei Porsche ist der Diesel tot. Der Sportwagenbauer will die dreckigen Abgasfahnen hinter sich lassen und verkauft nur noch Benziner und E-Autos. Porsche mit Diesel, das haben wir sowieso nie verstanden. Ein Sport-Motor muss über ein breites Band gut drehen, braucht keinen Diesel-Drehmoment-Schubs von unten, weil er eh genug PS hat. Und seit es Benzin-Direkteinspritzer gibt, haben sich die Verbräuche angenähert. Derweil warten aber Millionen Diesel-Fahrer, die mit Euro-5- oder Euro-6-Maschinen unterwegs sind, auf eine Entscheidung, die ihnen Fahrverbote erspart und den Wert ihrer Autos stabilisiert. Autobauer und Politik bleiben in der Pflicht. Es wurde getrickst und getäuscht. Die neue Norm Euro 6d-Temp macht den Diesel wirklich sauber. Es geht, wenn man will. Die Altlasten müssen jetzt gerecht beseitigt werden.
D In der Pflicht
Roland Töpfer 24.09.2018 - 20:38 Uhr