Da is fei schö Coburg wirbt mit Dialekt

Der farbite Hintergrund zum Slogan wird je nach Produkt angepasst. Foto: Coburg Marketing

Die Abteilung Tourismus in der Vestestadt hat ihre Broschüren überarbeitet. Neu ist auch ein Slogan in Mundart. Der gefällt nicht jedem.

 
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Coburg Marketing wird künftig mit einem neuen Design Werbung für einen Besuch in der Vestestadt machen. In dieser Woche hat Kathrin Wortmann, Leiterin der Abteilung Tourismus, das Konzept im Betriebssenat des Coburger Stadtrates vorgestellt. „Unsere Printprodukte waren nicht mehr zeitgemäß und die Inhalte teils nicht mehr korrekt“, sagt Wortmann. Die Gestaltung lehne sich an das Design der Stadtverwaltung an, so sei es aus dem Rathaus vorgegeben. Die noch vorhandenen alten Broschüren sollen noch verbraucht und dann nach und nach ausgetauscht werden, jetzt sind in einem ersten Schritt Informationen zum Weihnachtsmarkt in neuem Kleid erhältlich. Als nächstes Projekt wird das Unterkunftsverzeichnis neu gestaltet, welches traditionell zum Jahreswechsel herauskommt und auch Informationen zur Gastronomie in der Vestestadt enthält.

Als Alleinstellungsmerkmal diene der Slogan „Coburg, da is fei schö!“. „Damit wollen wir Spannung erzeugen und Lust machen auf einen Besuch in der Stadt“, erklärt Kathrin Wortmann. Sie sei in der Branche gut vernetzt und habe von Kollegen aus anderen Städten gehört, dass Dialekt als regionale Besonderheit bei Besuchern sehr gut ankommt, zum Beispiel in Würzburg. „Wir haben im Vorfeld ausführlich darüber diskutiert, auch unser Vorsitzender und zweiter Bürgermeister Hans-Herbert Hartan und unser Betriebsleiter Horst Graf waren involviert“, sagt sie. Ziel sei es auch, mit dem Slogan in Mundart die Menschen zum Schmunzeln zu bringen.

Kathrin Wortmann sieht „Coburg, da is fei schö!“ als zusätzliches Werkzeug, welches in einigen Produkten mit eingebunden wird, das aber nicht dominieren soll. Zudem werde für die neuen Broschüren zertifiziertes Ökopapier genutzt, „das hat eine tolle Haptik und die Farben wirken sehr klar“, sagt Kathrin Wortmann. Diese Aufwertung sei bei der Präsentation im Betriebssenat sehr gut angekommen.

Neben viel positiver Resonanz gab es dort jedoch auch Kritik. Michael Dorant, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Coburger Stadtrat und von Beruf Kommunikationsdesigner, bemängelte einen sogenannten Medienbruch: Die gedruckten Produkte und der Internetauftritt von Coburg Marketing hätten nun ein unterschiedliches Aussehen. Ebenso sei zwar der Slogan in Dialekt verfasst, der Name Coburg jedoch nicht. „Das ist für eine Marke nicht zielführend“, so seine Bedenken. Er sei froh, dass beim Wiedererkennungswert im Onlinebereich noch nachgebessert werden soll. Generell bezeichnet Michael Dorant das neue Design jedoch als „toll umgesetzt“, die Themen Heimatverbundenheit und Regionalität seien laut Umfragen derzeit ein sehr großer Trend und kämen bei vielen Menschen gut an.

Aus dem Coburger Rathaus heißt es, die Vorgabe an die Tochtergesellschaft der Stadt sei es gewesen, das Stadtlogo einzubinden. Ansonsten kommentiert Pressesprecher Louay Yassin das neue Design und die Mundartkampagne nicht, mit dem Verweis darauf, dass Coburg Marketing ein eigenständiger Betrieb sei.

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