Jetzt bin auch ich erstmals ohne Strom. Seit vier Tagen muss ich immer mittags und nachmittags eine Weile ohne auskommen. Ich hänge bei der Versorgung ja am Bahnnetz. Deshalb wird in dieser Zeit der Bahnhof hier im Kurort Truskawez am Fuße der Karpaten von den Zügen nicht angefangen. Das ist aber nicht so dramatisch, weil die großen Verbindungen nicht berührt sind. Hier gibt es einen Kopfbahnhof. Die Züge müssen also auf der gleichen Strecke raus, wie sie reinkommen. Die täglichen Züge in die großen Städte Kiew, Charkiw und Dnipro fahren weiterhin – nur dazwischen ist der Strom abgeschaltet.Das Stadtbild wird geprägt von Generatoren. An jeder Ecke stehen welche. Das war vor ein paar Wochen noch ganz anders. Nun hat fast jedes Geschäft einen, um die ständigen Stromausfälle zu kompensieren. Es geht ja nicht nur ums private, sondern darum, den ganzen Wirtschaftskreislauf des Landes in Gang zu halten. Da werden die Probleme zunehmend größer.