Der Krieg greift immer stärker in die ukrainischen Familien ein. Irina, die Mutter unserer gemeinsamen Tochter Sofia, hat mir erzählt, dass jetzt weitere Familienmitglieder eingezogen wurden. Der Ehemann der Cousine hatte lange Zeit Glück. Jetzt ist es anders. Er wird nun ein paar Monate trainiert und dann wohl an die Front müssen. Schlimmer ist es schon für den Freund ihrer Schwester. Er war in Bachmut. Diese Kleinstadt im Osten des Landes ist ja gerade heftig umkämpft. Die ganze Welt schaut dorthin. Er hat sich das Bein gebrochen, liegt jetzt im Krankenhaus und hat nur gesagt: „Bachmut ist die Hölle“. Ich traue mich nicht, näher zu fragen. Manchmal will man es gar nicht wissen. Man kann nur ahnen, wie wahnsinnig groß die psychische und physische Belastung ist.