Bin ich schon ein halber Ukrainer? Eine Bekannte, die mich in dieser Woche in Truskawez besucht hat, ist davon überzeugt. Lily ist Gymnasiallehrerin und wohnt 130 Kilometer weit weg. Sie war lange nicht da und völlig perplex, wie sehr sich die Stadt verändert hat. Wir sind überall herumspaziert. Das „alte Truskawez“ gibt es nicht mehr. Die Sanatorien aus der Sowjetzeit mit ihren gewaltigen Gebäudekomplexen stehen alle leer. Es ist wie auf dem Friedhof. Vor zehn Jahren habe ich dort noch überfüllte Läden und Restaurants erlebt, vor allem Russen haben dort „gekurt“. Jetzt sind alle weg. Die große Halle, in der die Gäste Naftusia, das im ganzen Land bekannte Heilwasser, getrunken haben, ist geschlossen.