Debatte um Solaranlage Eklat im Gemeinderat in Großheirath

Lothar Weidner
Bei Gossenberg will ein Landwirt eine Agrovoltaikanlage errichten. Foto: dpa-tmn/Patrick Pleul

Wolfgang Schultheiß verlässt die Sitzung in Großheirath unter Protest. Grund ist die Zurückstellung der Entscheidung über eine Solaranlage.

 
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Großheirath - Eklat im Großheirather Gemeinderat: Wolfgang Schultheiß verließ nach einer Unterbrechung maßlos enttäuscht und mit einer deutlichen Geste vorzeitig die Sitzung am Mittwochabend. Der Grund: Sein Antrag auf Einleitung eines Verfahrens für eine Agrovoltaikanlage bei Gossenberg (die NP berichtete) wurde nicht genehmigt, sondern zurückgestellt.

Zunächst soll der Bayerische Gemeindetag prüfen, ob eine Bürgerbeteiligung an einer Photovoltaikanlage in diesem Fall möglich sei oder darauf verzichtet werden kann, lautet der Gemeinderatsbeschluss. Erst dann will man über das Projekt entscheiden.

Zunächst erläuterte Schultheiß, dass landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe in ihrer heutigen Form geringe bis keine Zukunftsperspektiven hätten, ausgelöst durch kommende Anforderungen an das Tierwohl und Umweltauflagen. Deshalb suche er nach einem zweiten wirtschaftlichen Standbein für seinen Hof, insbesondere, um die Nachfolge für seinen Betrieb sicherzustellen. „Wir planen deshalb eine Agrovoltaikanlage auf eigenen Flächen in Verbindung mit der Landwirtschaft“, so Schultheiß.

Ebenso zurückgestellt wurde die Entscheidung über den vom Klimabeirat der Gemeinde erarbeiteten Kriterienkatalog für die Zulassung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Dieser sieht unter anderem Abstandsregelungen und Flächengrößen vor. Auch hier soll der Bayerische Gemeindetag prüfen, inwieweit und ob überhaupt Bürgerbeteiligungen möglich sind.

Landschaftsarchitekt Klaus Kaiser stellte die Gestaltungspläne für die Friedhöfe in Rossach und Watzendorf vor. Vorgesehen sind in Rossach unter anderem ein Zentralplatz, Urnenwände und eine Aussegnungshalle. In Watzendorf sollen die Wege verlegt werden. Die Kosten wurden auf bis zu 100 000 Euro beziffert.

Der Gemeinderat beauftragte den Bürgermeister, in der Allianz B 303+ den Prozess der Erstellung eines Integrierten ländlichen Entwicklungskonzepts (Ilek) abzuschließen. Das Ilek-Konzept enthält eine Stärken-Schwächen-Analyse jeder Gemeinde und eine Maßnahmenliste.

Der Eigenanteil der Kirchengemeinde Großheirath für den Einbau einer dritten Krippengruppe in der Kindertagesstätte in Höhe von 35 000 Euro wird von der politischen Gemeinde übernommen.

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