Arzt mit Corona-Symptomen Delta-Verdacht am Bayreuther Klinikum

und Kimberley Wulle
Der erste Verdachtsfall auf die Delta-Variante ist am Klinikum Bayreuth aufgetaucht. Foto: Archiv/Ralf Münch

Er hätte es eigentlich besser wissen müssen: Ein Arzt des Klinikums Bayreuth soll nach dem Urlaub mit Symptomen zur Arbeit gekommen sein.

 
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Bayreuth - Am Klinikum Bayreuth gibt es einen Verdachtsfall auf die als ansteckender geltende Delta-Variante des Corona-Virus. Dies bestätigte der Pressesprecher auf Anfrage des Kuriers. „Bis dato liegt noch kein bestätigter Fall einer Delta-Variante vor. Tatsächlich gibt es allerdings einen Verdachtsfall“, schreibt Frank Schmälzle in einer schriftlichen Antwort.

Nach Informationen unserer Zeitung soll ausgerechnet ein Arzt diese Variante des Virus ins Haus geschleppt haben. Er soll nach seinem Urlaub in einem Gebiet mit relativ hohen Inzidenzwerten sogar Symptome gezeigt haben und dennoch zur Arbeit am Patienten gekommen sein. „Zu Patientendaten machen wir grundsätzlich keine Angaben“, heißt es in Schmälzles Antwort lapidar. Auf die Frage, wie es passieren konnte, dass dieser „Patient“ am Sicherheits-System“ des Klinikums vorbeigelangt ist, schreibt er: „Unabhängig von der aktuellen Situation weisen wir darauf hin, dass unser Testkonzept funktioniert. Auch jetzt zeigt sich, dass Verdachtsfälle sehr frühzeitig erkannt werden. Nahezu alle Beschäftigten seien sich der „nach wie vor ernsten Lage bewusst und verhalten sich angemessen“. Und weiter: „Wir möchten allerdings nicht verhehlen, dass es auch vor dem Hintergrund von Lockerungen außerhalb unserer Betriebsstätten zu internen Diskussion um die Strenge unseres Hygienekonzeptes kommt.“

Das Klinikum sagt auch nicht, mit vielen Personen oder gar Patienten der Arzt in Kontakt war: „In guter Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden ist ein contact-tracing erfolgt“, also die Verfolgung der Kontaktpersonen. Entsprechende Maßnahmen, also Tests und in Einzelfällen Isolation oder Quarantäne würden bereits greifen.

Das Klinikum bittet in diesem Zusammenhang alle Besucher, sich an die Abstands- und Maskenpflicht zu halten. Auch Ärzte müssen sich ein- bis zweimal in der Woche testen lassen, selbst wenn sie doppelt geimpft sind. Nach Angaben des Klinikums sind etwa 80 Prozent der „patientennah Beschäftigten“ zweimal geimpft.

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