Demo mit Mahnwache Kronacher sagen Danke

Während am Marienplatz für Solidarität und die Impfung geworben wird, „spazieren“ rund 900 Le ute durch die Stadt. Ruhig bleibt es dabei nicht.

 
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Kronach - Etwa 200 Frauen und Männer haben am Montagabend auf dem Kronacher Marienplatz unter dem Motto „Danke sagen statt Spazierengehen“ den Fachkräften in Medizin und Pflege für ihren Einsatz gedankt und an die Verstorbenen der Corona-Pandemie erinnert. Überdies warben die Rednerinnen und Redner für die Impfung und sprachen sich für einen demokratischen Diskurs auf Augenhöhe aus.

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Eine Konfrontation mit den sogenannten Spaziergängern, von denen nach Polizeiangaben rund 900 zeitgleich durch die Innenstadt zogen, wurde auch diesmal vermieden. Allerdings kamen beide Seiten einmal kurzzeitig in Sicht- und Hörweite – und zwar, als die „Spaziergänger“ von der Spitalbrücke aus in Richtung Zitterstraße gingen und lauthals „Frieden, Freiheit, keine Diktatur“ skandierten. Die Demonstranten auf dem Marienplatz setzten den Rufen lauten Beifall und Jubel entgegen.

„Privilegierte Lage“

Bundestagsabgeordneter Johannes Wagner (Grüne) gestand zum Auftakt: „Uns alle nerven die aktuellen Kontaktbeschränkungen.“ Doch man komme „nur solidarisch aus dieser Pandemie wieder heraus“. In Deutschland sei man in der vergleichsweise privilegierten Lage, über ausreichend Impfstoff zu verfügen. „Das ist nicht überall in der Welt so“, betonte Wagner.

Rafael Zwosta von der Partei der Humanisten übte Kritik an den „Spaziergängern“. Die „Querdenker zeigen damit ihre Unsolidarität“. Und das, obwohl in der Pandemie genau das Gegenteil nötig wäre. Dass sich einige von ihnen in einer Diktatur wähnten, sei für ihn schockierend. Zwosta: „Wir haben eine funktionierende und wehrhafte Demokratie.“

SPD-Kreisvorsitzender Ralf Pohl wurde nicht minder deutlich: „Wenn Wirrköpfe von einer Corona-Diktatur faseln und Spaziergänge unterwandert werden“, müsse die freiheitlich demokratische Grundordnung verteidigt werden.

Erinnerung an Maria Gerstner

In weiteren Ansprachen wandten sich JU-Kreisvorsitzender Marius Bittner, der frühere Pressiger Bürgermeister Hans Pietz (FW), Grünen-Kreisrat Peter Witton und Martina Zwosta von der Frauenliste an die Anwesenden. Letztere erinnerte auch sehr emotional an die kürzlich an Corona verstorbene FL-Kreisrätin Maria Gerstner: „Maria, wir werden dich nie vergessen!“