Demonstrationen Solidaritätsdemo für Geflüchtete in Gera

Thüringen sucht nach Möglichkeiten, die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Suhl zu entlasten. Eine neue Unterkunft gibt es in Gera. Doch Protest kommt von ganz rechts. Eine Demo hält dagegen.

 
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Gera (dpa/th) - Als Reaktion auf Proteste gegen eine Geflüchtetenunterkunft ist am Samstag eine Demonstration durch Gera gezogen. Der antirassistische Mahngang sollte Solidarität mit den Bewohnern der neuen Unterkunft zeigen, wie die Landtagsabgeordnete Katharina König-Preuss zuvor sagte. Die Linke-Politikerin hatte zu der Demonstration aufgerufen und kritisiert, dass die neue Unterkunft von Neonazis in unmittelbarer Nähe belagert werde. Etwa 135 Teilnehmer waren an dem Demozug laut Polizei beteiligt. Die Situation sei ruhig und friedlich, hieß es am späten Nachmittag. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung eines Polizisten eingeleitet worden.

Die Zahl derer, die bei einer bis Sonntagnachmittag angemeldeten Versammlung vor der Unterkunft protestierten, schwankte laut Polizei. In der Spitze seien etwa 110 Teilnehmer gezählt worden. Der Organisator des Protests gegen die Unterkunft ist ein bekannter Akteur der rechten Szene in Gera. Schon Ende Januar hatte er eine unangemeldete Demonstration vor dem Heim in einem ehemaligen Krankenhaus angeführt.

Am Donnerstag waren laut Innenministerium die ersten neun Geflüchteten in die Unterkunft gebracht worden. Weitere 35 Asylbewerber zogen der Polizei zufolge am Freitag ein. Zwischenfälle mit den Protestierenden habe es nicht gegeben.

170 Menschen können in der früheren Frauenklinik laut Innenministerium unterkommen. Damit soll die Landeserstaufnahmeeinrichtung in Suhl entlastet werden. Die Lage dort ist angespannt, zumal nach einem Brand ein ganzes Stockwerk gesperrt wurde.

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