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Klaus Hammelbacher ist Geschäftsführer der Firma Maintal Konfitüren GmbH mit Sitz in Haßfurt. Der Betrieb sei, berichtet er nicht ohne Stolz, „seit zwei Jahren offiziell klimaneutral." In die Geschäftsführung des Unternehmens eingestiegen ist der studierte Biologe im Jahre 1999 gemeinsam mit Anne Feulner, der Tochter des damaligen Firmenchefs Helmut Müller. Sie waren sich einig, dass „ökonomische, ökologische und soziale Aspekte stets miteinander in Einklang stehen müssen." Den ersten richtungsweisenden Impuls setzten die Beiden bereits im Jahr 2000 mit der Einführung eines umfangreiches Bio-Sortimentes.
Die Klimaneutralität kam Schritt für Schritt: „Zunächst, im Jahre 2010, haben wir die Dachflächen der Betriebsgebäude mit Photovoltaikanlagen versehen. Ab dem darauffolgenden Jahr bezogen wir über das Stadtwerk zertifizierten grünen Strom." 2015 investierte man in eine Modernisierung des Dampfkessels, seine Befeuerung wurde von Öl auf Gas umgestellt. In Kooperation ebenfalls mit den Stadtwerken Haßfurt wurde eine Mikrogasturbine aufgestellt. Diese produziert Strom und mit der heißen Abluft wird der Dampfkessel vorgeheizt. „Weitere Abwärme wird genutzt, um Reinigungswasser anzuwärmen. Sie könnte auch mit Biogas oder Wasserstoff betrieben werden." Er berichtet weiter: „2023 ging ein neues Tiefkühllager in Haßfurt in Betrieb. Es zeichnet sich durch einen geringen Energieverbrauch und einer hohen Wärmerückgewinnungsrate aus.“ Bisher waren zur Tiefkühlung fast sämtlicher Früchte externe Kühlhäuser angemietet, aus denen wöchentlich die Ware für die Produktion nach Haßfurt transportiert wurde. „Durch dieses Kühlhaus entfallen viele Transportkilometer." Hammelbacher bilanziert: „Unser Gesamtstromverbrauch liegt bei etwa einer Million Kilowattstunden. Ein Drittel hiervon wird über Photovoltaik selbst erzeugt, ein weiteres Drittel entsteht über die hauseigene Mikrogasturbine. Das verbleibende Drittel ist Biostrom aus den Stadtwerken." Es verbleibt Gasbedarf zur Erzeugung von Dampf für den Heizkessel. „Angesichts dessen, dass wir somit unseren CO2-Ausstoß nicht völlig herunterfahren können, beteiligen wir uns im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung seit dem Jahre 2020 an sogenannten Kompensationsmaßnahmen: die Organisation climatepartner erhält Geld und realisiert damit Projekte, die sich nachweislich eigneten, CO2 Bildung zu neutralisieren.“
Als Beispiel sei ein Aufforstungsprojekt in Nicaragua zu nennen. So erreichten sie eine klimaneutrale Produktion am Standort Haßfurt und Klimaneutralität für das Hauptprodukt Maintal Hiffenmark einschließlich der gesamten Wertschöpfungskette. Im Vordergrund stünde das Vermeiden von Emissionen und an zweiter Stelle die Kompensation. „Hiermit möchten wir unserer Verantwortung als produzierendes Unternehmen nachkommen."