Deutschlands schönster Wanderweg Platz vier für den „12-Apostel-Weg“

Hans Franz

15 Tagestouren wollten Deutschlands schönster Wanderweg werden. Das Frankenwaldsteigla hat einen Podestplatz zwar verpasst. Aber dennoch gewonnen.

Die verschiedensten Blumen und auch ein Schiefertisch mit Sitzgelegenheiten sind am „12-Apostel-Weg“ zu finden. Gut erkennbare Wegzeichen sind wichtige Eigenschaften des Weges. Foto: /Hans Franz

Nordhalben/Geroldsgrün - Die Entscheidung ist gefallen: Bei der Wahl zu „Deutschlands schönstem Wanderweg 2021“ wurde unter den 15 nominierten Tagestouren der „12-Apostel-Weg“ auf den vierten Platz gewählt. Bei diesem knapp 17 Kilometer langen Rundkurs um Geroldsgrün und seinen Ortsteilen Dürrenwaid, Steinbach und Langenbach handelt es sich um einen der 31 so genannten Frankenwald-Steigla, die sich in den Landkreisen Hof, Kulmbach und Kronach befinden. Der Weg verläuft unter anderem auch knapp an der Gemarkung von Nordhalben vorbei. Der meist stark frequentierte Ausgangspunkt beim Eingang zum Rotmeiseltal ist nur einen Kilometer von der Kronacher Landkreisgrenze entfernt.

Nach der Werbung weiterlesen

Auch wenn sich Markus Franz, der Geschäftsführer des Frankenwald Tourismus Service Centers in Kronach, insgeheim einen Podestplatz erhofft hatte: „Es ist schon ein Erfolg überhaupt von einer vierköpfigen Fachjury als einziger bayerischer Wanderweg unter 150 Bewerbungen für einen deutschlandweiten Wettbewerb nominiert worden zu sein“, ist er überzeugt. Außerdem ist sich der Tourismuschef, dessen Organisation zusammen mit dem Naturpark Frankenwald und dem Frankenwaldverein die Bewerbung in die Wege geleitet hatte, sicher, dass nicht nur der Weg selbst, sondern auch die Region nun noch besser bekannt geworden sei. Und dies sei schließlich auch ein Ziel bei der Bewerbung mit gewesen.

3671 Stimmen

Vieles bei diesem Vorhaben hat die Frankenwald-Bewerbercrew in die Waagschale gelegt. Dies beweist unter anderem, dass nicht weniger als 10 000 Abstimmkarten gedruckt und an den verschiedensten Stellen und Orten ausgelegt wurden. Allerdings entfielen von den insgesamt 3671 erhaltenen Stimmen lediglich 1053 auf diese Karten. Die restlichen 2618 Stimmen wurden per online-Voting abgegeben.

Für alle 15 Tagestouren wurden insgesamt 33 988 gültige Stimmen bei der Redaktion der Fachzeitschrift „Wandermagazin“, die diesen Wettbewerb seit Jahren durchführt, gezählt. Dies bedeutet, dass sich knapp elf Prozent der Wähler für den „12-Apostel-Weg“ entschieden hatten. Als klarer Sieger mit rund 7500 Stimmen ging der Nordpfad Dör’t Moor, zwischen Hamburg und Bremen gelegen, durchs Ziel. Es folgten auf den Plätzen zwei und drei der Felsenweg (Teufelsschlucht) aus der rheinland-pfälzischen Südeifel sowie die Vitaltour - geheimnisvoller Lemberg, ebenfalls Rheinland-Pfalz.

Lob für die Ortsgruppen

Bürgermeister Stefan Münch von der Gemeinde Geroldsgrün, die diesen Wettbewerb auf verschiedenste Art und Weise unterstützte, fand es auch ein wenig schade, dass es nur für die „Blechmedaille“ gereicht hat. Gleichwohl stellt er fest, dass man mit dieser Platzierung immerhin elf weitere Mitbewerber hinter sich gelassen habe. „Für mich persönlich ist und bleibt aber ohnehin der ‚12-Apostel-Weg’ der schönste Wanderweg Deutschlands“, so das Gemeindeoberhaupt. Viel Lob findet Münch für die vier Ortsgruppen im Frankenwaldvereins Geroldsgrün, Dürrenwaid, Langenbach und Steinbach in seiner Gemeinde. Diese legen stets viel Engagement an den Tag. Aufgrund ihrer Betreuung für den 12-Apostelweg tun sie wichtiges für die Erhaltung, Säuberung, Pflege und Beschilderung dieser Strecke. Er, Münch, wollte bei den verschiedensten Terminen und Veranstaltungen auf diese Nominierung hinweisen und um Stimmabgabe bitten. Jedoch habe da Corona doch die Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Letztlich herrschte aber Freude über den erreichten vierten Platz auch bei den Verantwortlichen des Frankenwaldvereins mit Sitz in Naila

Dass der „12-Apostel-Weg“ inzwischen ein oft besuchtes Ziel für Touristen und Wanderer ist, zeigen täglich die vielen an den Ausgangspunkten stehenden Fahrzeuge. Die Besucher kommen aber nicht nur aus der nordbayerischen Region, sondern aus dem gesamten deutschen Raum. Das merkt man, wenn man mit den Wanderern ins Gespräch kommt und sie nach ihrer Herkunft befragt. Auch ein knapp verfehlter Medaillenplatz kann noch viel dazu beitragen, sich beliebt, bekannt und nachhaltig zu machen.