DFB-Wahl Redwitzerin ist „Amateurin des Jahres“

Fußballerin Jessica Freitag setzt sich bei der deutschlandweiten Wahl des DFB durch. Die 26-Jährige ist Kapitänin beim FC Redwitz II und spielt in der Inklusionsmannschaft „Heiners Traumelf“.

 
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Jessica Freitag (links) ist die „Amateurfußballerin des Jahres“. Foto: Getty Images for DFB/Thomas Eisenhuth

Der Titel geht nach Bayern: Jessica Freitag vom FC Redwitz hat sich bei der deutschlandweiten Wahl zur „Amateurin des Jahres“ 2023 durchgesetzt und holt nach Nina Kuhr (SV Weinberg, 2017), Thomas Ballbach (SV Mosbach, 2018) und Yannick Hannes (TSV Natternberg, 2019) den begehrten Titel bereits zum vierten Mal in den Freistaat.

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Die 26 Jahre alte Kapitänin der zweiten Frauenmannschaft des oberfränkischen Klubs FC Redwitz und Spielerin der Inklusionsmannschaft „Heiners Traumelf“ setzte sich im bundesweiten Online-Voting gegen ihre Konkurrentinnen durch und überzeugte auch die prominent besetzte Jury. Bei der Wahl zum „Amateur des Jahres“ triumphierte Marcel Schollbach von der SG Friedersdorf (Fußball-Landesverband Brandenburg).

Riesenfreude bei der Gewinnerin

„Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die für mich abgestimmt haben. Meine Freude über die Auszeichnung ist riesig, es fühlt sich super an,“ sagt Jessica Freitag, die im Laufe des Jahres durch Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure, offiziell geehrt wird. Zudem darf sich die „Amateurfußballerin des Jahres“ auf Trikotsätze für ihren Verein und je zwei VIP-Tickets für ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft freuen.

„Das Herzstück der Mannschaft“

Die 26-jährige Freitag, die eine leichte körperliche und sprachliche Beeinträchtigung hat, ist Gründungsmitglied der 2012 ins Leben gerufenen „Heiners Traumelf“ – ein Inklusionsfußball-Projekt des FC Baiersdorf und der „Offenen Hilfen – Regens Wagner“. Mit ihrer herzlichen Ausstrahlung und ihrem Trainingseifer nimmt die Stürmerin nicht nur in diesem Team eine Führungsposition ein. Auch als Kapitänin der zweiten Mannschaft des FC Redwitz ist sie voll integriert und packt bei Vereinsjubiläen, Spendenaktionen oder Mannschaftsabenden kräftig mit an. Das Verantwortungsbewusstsein für eine ganze Gruppe und jede einzelne Mitspielerin zeigt sich durch ihren unermüdlichen Einsatz – sowohl beim Training auf dem Platz als auch neben dem Spielfeld. Nicht umsonst wird Jessica Freitag von ihren Mitspielerinnen in Redwitz auch als „Herzstück der Mannschaft“ bezeichnet.

Kern: „Ein echtes Vorbild“

„Herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns riesig, dass Jessica zur Amateurin des Jahres in Deutschland gewählt worden ist und der Titel damit bereits zum vierten Mal zu uns nach Bayern geht. Jessica ist ein echtes Vorbild, sie geht auf dem Platz als Spielführerin voran und packt auch abseits des grünen Rasens im Verein mit an. Von besonderen Menschen wie Jessica lebt der Amateurfußball bei uns im Freistaat, das macht ihn aus“, sagt BFV-Präsident Christoph Kern. „Der Amateurfußball steht für Miteinander und Gemeinschaft und genau dafür setzt sich unsere frisch gekürte Amateurin des Jahres beim Inklusionsprojekt ‚Heiners Traumelf‘ des FC Baiersdorf ein – auch das verdient höchsten Respekt. Danke für dein großartiges Engagement, Jessica!“

Über 11 000 Stimmen

In der 14-tägigen Online-Votingphase sind für die zehn nominierten Kandidaten insgesamt 11 509 Stimmen eingegangen. Zusätzlich zur Abstimmung der User hatte eine DFB-Jury ihr Urteil abgegeben. Diesem Gremium gehörten DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Ronny Zimmermann (1. DFB-Vizepräsident Amateure), Célia Šašić (Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität), Lars Bender (Co-Trainer der U16-Nationalmannschaft und zuletzt beim TSV Brannenburg in der Kreisliga aktiv), die Kapitänin und der Kapitän der A-Nationalmannschaften Alexandra Popp und İlkay Gündoğan sowie die beiden Elite-Schiris Katrin Rafalski und Patrick Ittrich an. Dazu gaben auch die Amateurin und der Amateur des Jahres 2022, Petra Linder vom TSV Frommern und Simon Seyfarth vom VfB Grün-Weiß Erfurt, ihre Stimme ab.

Lob vom DFB-Präsidenten

DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagt: „Die Vielfalt der Kandidatinnen und Kandidaten der Aktion ,Amateure des Jahres 23/24‘ hat mich fasziniert. Menschen mit dieser unermüdlichen Leidenschaft und diesem unerschütterlichen Engagement verkörpern die Seele unseres Sports und sorgen dafür, dass Fußballzeit zur besten Zeit wird. Alle zehn Kandidatinnen und Kandidaten hätten den Sieg verdient, da sie den Amateurfußball mit Hingabe und Teamgeist leben. Mein herzlicher Glückwunsch geht in diesem Jahr an Jessica Freitag und Marcel Schollbach, die ihre Teams, ihre Vereine, den Fußball in Deutschland mit ihrem beispiellosen Einsatz bereichern. Die beiden sind nicht nur Champions auf, sondern auch Vorbilder außerhalb des Platzes.“

Endergebnis

„Amateure des Jahres“ – das deutschlandweite Endergebnis, Frauen: 1. Jessica Freitag, FC Redwitz/Heiners Traumelf (Bayerischer Fußball-Verband); 2. Marleen Brüser, FC St. Pauli/Niendorfer TSV (Hamburger Fußball-Verband); 3. Lena Jander, SG Hoitlingen/Eischott/FC Germania Parsau/JFV Allerlöwen (Niedersächsischer Fußballverband), 4. Stella Petrich, Moorburger TSV (Hamburger Fußball-Verband), 5. Jennifer Wobker, DJK Arminia Ibbenbüren (Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen).

Männer: 1. Marcel Schollbach, SG Friedersdorf (Fußball-Landesverband Brandenburg), 2. Lukas Blaß, Polar Pinguin (Berliner Fußball-Verband), 3. Murat Yildiz, SV Tiefenbach (Badischer Fußballverband), 4. Julian Gönemann, SV Pfaffendorf (Fußballverband Rheinland), 5. Kai Harnack, TuS Driedorf (Hessischer Fußball-Verband)