Typische Symptome von Diabetes
Ein Typ-2-Diabetes kann sich über Jahre entwickeln, ohne dass Symptome auftreten. Dann aber äußert sich die Erkrankung durch starken Durst und vermehrten Harndrang, Müdigkeit und Antriebsschwäche sowie Übelkeit und Schwindel. An der Entstehung von Typ-2-Diabetes sind Gene, die Träger der Erbinformation, wesentlich beteiligt. Ob es zur Erkrankung kommt, hängt aber von vielen weiteren Risikofaktoren ab. So erhöhen beispielsweise Übergewicht und Bewegungsmangel das Typ-2-Diabetes-Risiko deutlich.
Beim Typ-1-Diabetes gleichen sich die Symptome, hinzu kommt noch eine ungewöhnliche Gewichtsabnahme. Diese Anzeichen treten bei dieser Form der Stoffwechselstörung allerdings schon im Kindes- und Jugendalter auf. Beim Typ-1-Diabetes ist meist eine familiäre Häufung zu beobachten, die auf eine genetische Veranlagung schließen lässt. Inwieweit andere Risikofaktoren, wie bestimmte Infektionen oder Umweltfaktoren, eine Erkrankung begünstigen können, lässt sich bisher nicht sagen.
Diabetes – die Diagnose
Bei Verdacht auf Typ-1-Diabetes nimmt der Arzt zuerst eine Blutprobe, um zu prüfen, ob der Blutzuckerspiegel (Glukosespiegel) erhöht ist. Ist das der Fall, wird die Messung im nächsten Schritt im nüchternen Zustand wiederholt. Eine vermehrte Ausscheidung von Zucker lässt sich auch mit einem Urintest feststellen. Diese Methode erkennt Diabetes erst im fortgeschrittenen Stadium.
Beim Typ-2-Diabetes gibt es nach Angaben der Deutschen und Amerikanischen Diabetes Gesellschaft vier Methoden zur Diagnosefindung: Der HbA1c-Wert, auch als Blutzucker-Langzeitwert bekannt, beschreibt die durchschnittliche Blutzuckerkonzentration der letzten acht bis zwölf Wochen. Dieser Wert kann anhand einer Blutprobe bestimmt werden. Es gibt zudem die Möglichkeit der Messung des sogenannten Nüchternblutzuckerwerts. Dieser wird im venösen Plasma morgens, nach einer Fastenperiode von mindestens acht Stunden, durch eine Blutabnahme bestimmt.
Der orale Glukosetoleranztest (oGTT) wiederum zeigt an, wie gut der Zucker aus der Nahrung in die Körperzellen aufgenommen werden kann. Spüren Patienten Anzeichen für Diabetes, wie eine erhöhte Urinausscheidung oder ein Durst- und Schwächegefühl, kann auch der Gelegenheits-Blutzucker ein Diagnosekriterium für Diabetes mellitus sein.
Falls Zweifel bestehen, um welche Diabetes-Form es sich handelt, kann ein Test auf Autoantikörper sinnvoll sein.
Diabetes-Therapie – was hilft?
Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen kontinuierlich ihren Blutzuckerwert messen und sich dann entsprechend Insulin zuführen – per Spritze, Pen oder Insulinpumpe. Es stehen verschiedene Insuline zur Verfügung, die unterschiedlich wirken und individuell eingesetzt werden. Eine relativ neue Entwicklung in der Behandlung von Typ-1-Diabetes sind hybride Closed-Loop-Systeme. Hierbei misst ein CGM-Sensor den Zuckergehalt im Gewebe, während ein Algorithmus die Entwicklung im Blick behält und die Insulinabgaben an einer Insulinpumpe automatisch dosiert.
Erstes Ziel der Behandlung von Typ-2-Diabetes ist es, den Blutzuckerspiegel durch die Änderung des Lebensstils zu senken. Dazu zählen vor allem eine Umstellung der Ernährung und regelmäßige Bewegung. Es können auch Medikamente, sogenannte Antidiabetika, zur Behandlung eingesetzt werden. Ist der Typ-2-Diabetes weit fortgeschritten, kann eine Insulintherapie notwendig werden.
Wie ich Diabetes vorbeuge
Eine Früherkennung von Diabetes ist möglich, denn sowohl bei Typ-1-Diabetes als auch Typ-2-Diabetes existieren Vorstufen der Erkrankung. Werden sie erkannt, kann der Ausbruch der Erkrankung in einigen Fällen verzögert oder verhindert werden. So lassen sich beim Typ-1-Diabetes Antikörper meist schon Monate bis Jahre vor dem Erkrankungsausbruch im Blut feststellen. Sie erhöhen das Risiko für Typ-1-Diabetes.
Beim Typ-2-Diabetes kann die Vorstufe „Prädiabetes“ vorliegen. Das bedeutet: Die Blutzuckerwerte sind erhöht, jedoch noch nicht in der Weise, wie es für Typ-2-Diabetes typisch ist. Eine Lebensstiländerung – ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung – kann die Typ-2-Diabetes-Entwicklung aufhalten und in manchen Fällen sogar ganz verhindern.