In der ostukrainischen Großstadt Charkiw schlugen nach Medienberichten Gleitbomben ein und verletzten 17 Menschen. Mit Tagesanbruch des Donnerstags herrschte in vielen Teilen der Nord- und Zentralukraine Alarm wegen russischer Drohnen in der Luft.
Ukraine will Tomahawks zur Abschreckung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte einen Bericht der "New York Times", wonach er die USA um Marschflugkörper vom Typ Tomahawk zur künftigen Abschreckung Russlands gebeten habe. So stehe es im geheimen Anhang seines "Siegesplans", den er jüngst in Washington präsentiert hatte, sagte er vor Journalisten in der isländischen Hauptstadt Reykjavik. Zu seinem Plan gehört eine Aufrüstung der Ukraine, um Russland von Aggressionen abzuschrecken.
Selenskyj zeigte sich enttäuscht und wertete das Durchsickern der Informationen als Vertrauensbruch. "Wie soll man diese Nachricht verstehen? Das heißt also, dass es zwischen Partnern keine vertraulichen Informationen gibt", stellte er fest. Tomahawks haben eine maximale Reichweite von gut 2.400 Kilometern und können damit theoretisch von ukrainischem Boden aus russische Großstädte wie St. Petersburg, Moskau und sogar Jekaterinburg im Ural erreichen.
Die Ukraine rechne bald mit einem weiteren Treffen ihrer militärischen Unterstützerländer in der sogenannten Ramstein-Gruppe, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Details oder ein Datum nannte er nicht. Ein Treffen auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz hätte eigentlich Mitte Oktober als Gipfel mit dem US-Präsidenten stattfinden sollen. Joe Biden sagte aber wegen eines Wirbelsturms in den USA ab. Später holte er zwar seinen Besuch in Deutschland nach, nicht aber das Ramstein-Treffen.