Für die Partei läuft es am Wahlabend erst mal nicht nach Plan. Kandidat Ulf Wunderlich wünscht sich sieben Prozent im Bund. Die Realität sieht allerdings anders aus.
Gegen 21 Uhr kratzen die Linken noch an der Fünf-Prozent-Marke. Lokal sind die Zahlen noch schlechter. Da notiert der Wahlleiter für Ulf Wunderlich gerade mal drei Prozent der Erststimmen. Woran es gelegen hat? „Im Bund dürfte die Zerstrittenheit der letzten Monate ihre Spuren hinterlassen haben“, analysiert Wunderlich. In Coburg hätten wahrscheinlich die Grünen der linken Partei Wählerstimmen abgezogen. Selbstkritik übt der 23-Jährige Student nicht. „Wir haben das Beste gegeben, war unter den Bedingungen möglich war.“
Mit dem Sprung in den Bundestag hat Ulf Wunderlich ohnehin nicht gerechnet. „Berufspolitiker will ich nicht werden“, sagt er. „Erst mal was für die Gesellschaft leisten.“
Er habe den Jüngeren im Wahlkreis eine alternatives Angebot zu den etablierten Parteien unterbreiten wollen. „Wir werden in der Analyse sehen, wo und wie das angenommen wurde oder eben auch nicht“, erklärt Wunderlich.
Trotz des eher mageren Ergebnisses bleibt der Kandidat der Linken gelassen. Am aufgeregtesten wäre er vor der ersten Podiumsdiskussion gewesen, verrät Wunderlich. Danach sei es sehr entspannt gelaufen – auch mit den politischen Mitbewerbern. „Schade nur, dass die CSU die Rote-Socken-Kampagne ausgepackt hat“, bedauert Wunderlich.
Sein politisches Engagement wird nicht mit dem Wahlabend enden. Kommunalpolitik interessiere ihn stark. Da könne man viel direkter für die Menschen arbeiten.