Hinter dem Glamour gähnt die Leere. Bühnenbilder Stefan Rieckhoff traut sich was – und siehe da: Es funktioniert. Den Lamettavorhang lässt er silbrig schillern und gülden glänzen, doch viel mehr Prunk und Tant gönnt er den Schönen und Reichen nicht, die sich im Paris des Fin de siècle nach Leibes- und Finanzkräften amüsieren. Denn im Grunde ist die aristokratische Spaßgesellschaft pleite: Klamm sind die Kassen und die Herzen auch. Nur eine kann beides richten: Hanna Glawari, „Die lustige Witwe“, Franz Lehárs berühmtestes Geschöpf, das vor knapp 120 Jahren das Genre Operette wiederbelebt hat und bis heute in Schwung hält.