Die SpVgg im Pokal Erst Grafenwöhr, dann der HSV

Darf er in Grafenwöhr wieder jubeln? Stefan Maderer (rechts) steht im Pokal vor seinem Comeback. Foto: IMAGO/Peter Kolb/IMAGO/Fotograf Peter Kolb

Bevor der Hamburger SV den kompletten Raum einnimmt, hat die SpVgg Bayreuth noch etwas Wichtiges zu erledigen: Am Dienstag um 18.30 Uhr ist der Drittligist zu Gast in Grafenwöhr, um beim Bezirksligisten SV TuS/DJK die erste Hürde im Verbandspokal aus dem Weg zu räumen. Auf den Punkt gebracht: Ohne Sieg in Grafenwöhr ist auch kein Traumlos in der ersten DFB-Pokal-Runde möglich, wie es der traditionsreiche Zweitligist aus der Hansestadt zweifelsohne darstellt.

 
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So kurz nach dem Saisonstart in Ingolstadt und wenige Tage vor dem Pokal-Kracher am Samstag eine weitere Pflichtaufgabe – hätte man sich das nicht liebend gerne erspart? „Nein, gar nicht“, entgegnet Thomas Kleine, „abgesehen davon, dass das alternativlos ist, bietet dieser Wettbewerb ja auch die Chance auf den großen Wurf im DFB-Pokal.“ Entsprechend „seriös und professionell“ will der Bayreuther Coach die Aufgabe in Angriff nehmen – aber auch mit dem Vorsatz, jenen Akteuren Spielpraxis zu verschaffen, die zuletzt angeschlagen waren oder in Ingolstadt wenig bis gar nicht gespielt haben.

Die Personalsituation: Neben den Einwechselspielern Eroll Zejnullahu, Markus Ziereis, Tim Latteier, Tobias Stockinger und Nico Moos dürfen sich auch die bei den Schanzern gar nicht zum Zuge gekommenen Lucas Zahaczewski, Tobias Weber, Marcel Götz und Patrick Weimar Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen. Aber auch Patrick Scheder und Johannes Golla, die beim Liga-Auftakt nicht im Kader waren, sind Kandidaten für üppige Spielzeit. Und läuft beim Abschlusstraining am Dienstagmorgen alles wunschgemäß, könnte es am Abend sogar zu einem langersehnten Comeback kommen. Denn Stefan Maderer ist nach Auskunft seines Trainers wieder so fit, dass er zumindest ein paar Minuten spielen könnte. Der 25-jährige Stoßstürmer war nach Saisonende zweimal an Covid erkrankt und hatte dadurch einen Großteil der Vorbereitung verpasst.

Der Gegner: „Bei uns herrscht eine riesige Euphorie. Wir freuen uns total und rechnen schon mit 500 bis 600 Zuschauern“, erklärt SV-Abteilungsleiter Johann Danninger, der bei der Auslosung am 15. Juli die Altstädter als Wunschgegner genannt hatte. Nun steht das Spiel des Jahres für den Fusionsverein unmittelbar vor der Tür. Die Generalprobe für dieses Schmankerl verlief allerdings eher zäh für den Vizemeister der Bezirksliga Oberpfalz Nord. Die Mannschaft von Trainer Martin Kratzer startete nämlich mit einem mageren 1:1 bei der SG Chambtal in die neue Saison. Wobei dem eingewechselten Marcello Siemenski der schmeichelhafte Grafenwöhrer Ausgleich erst in der 90. Minute gelang. „War noch nicht das Gelbe vom Ei, aber wenigstens haben wir den Ausgleich gemacht“, sagt Johann Danninger, der ohnehin eher bescheidene Saisonziele formuliert. „Wir hatten einen ziemlichen Aderlass und ein paar Verletzte, deshalb wäre ich heuer mit einem Platz unter den ersten Fünf sehr zufrieden.“ Für die Partie gegen die SpVgg Bayreuth ist die Erwartungshaltung noch etwas gedämpfter. „Wir wollen den Bayreuthern schon Paroli bieten und uns auf keinen Fall abschlachten lassen“, sagt Danninger. „Wir wären aber durchaus auch bereit für eine Sensation.“

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