Digitale Aktion in Eltmann Senioren auf der Schulbank

Günther Geiling

Realschule und Stadt Eltmann starten gemeinsam in ein Projekt: Schüler erklären Senioren digitale Medien. Mit so viel Erfolg, dass eine Wiederholung geplant ist.

 
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Die Kursteilnehmer werden an ihren Geräten von den Acht- und Neuntklässlern der Wallburg-Realschule betreut. Foto: Günther Geiling/Günther Geiling

Viele ältere Menschen fühlen sich ausgeschlossen aus der digitalen Welt oder sind unsicher bei der Nutzung von Handys oder Tablets. Die Stadt Eltmann und die Wallburg-Realschule wollen dem entgegenwirken und boten für interessierte Seniorinnen und Senioren eine „Einführung in die digitale Welt“ an. 17 Bürger meldeten sich zu dem Kurs und drückten noch einmal die Schulbank. Dabei fungierten die Schülerinnen und Schüler als „Hilfslehrer“ und erklären die Nutzung der modernen Medien.

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Schulleiterin Manuela Küfner und 1. Bürgermeister Michael Ziegler haben es möglich gemacht, dass der Kurs im Computerraum der Wallburg-Realschule stattfinden kann. Viele der Teilnehmer brachten dazu auch ihre eigenen Handys, Tablets oder Laptops mit. Schon allein das zeigt, dass viele Senioren über die entsprechenden Geräte verfügen, aber Angst davor haben, ins Internet zu gehen oder sich in vielen Dingen unsicher sind.

Unterschiedliche Interessen

Die Beweggründe, sich zu diesem Kurs anzumelden, waren deswegen auch sehr vielseitig. Als Themen standen digitales Zeitungslesen, Musik hören, Verwandten oder Enkeln Briefe über E-Mail oder Whatsapp schreiben, Bilder versenden sowie eine Kaufberatung zu modernen Medien. auf der Wunschliste.

Die Senioren merkten bei dem viermaligen Kursangebot schon sehr bald, dass ihnen die junge Generation in Sachen Mediennutzung um Jahre voraus ist und auf jede Frage eine Antwort oder Lösung parat hatte.

Individuelle Betreuung

Da bewährte es sich von Anfang an, dass es nicht einen Kursleiter gab, sondern die Jugendlichen aus den achten und neunten Klassen ihren „älteren Schülern“ quasi Einzelunterricht anbieten konnten. Die Fragen gestalteten sich sehr individuell und gingen von der Nutzung der Geräte bis hin zum Einsatz von Suchmaschinen oder Fragen nach den Gefahren des Internets.

Da erklärt ein Schüler einer Frau, wie man sich auf dem Computer besser zurechtfinden kann und es sinnvoll ist, Ordner einzurichten, um Vorgänge wieder zu finden. An einer anderen Stelle wird schon über Facebook, Instagram und Youtube informiert und ein paar Bänke weiter wird gerade eine Mail mit Anhang verfasst.

Chance für alle

Bürgermeister Michael Ziegler freute sich, dass dieses Kursangebot für ältere Mitbürger auf so großes Interesse stieß. Digitale Technologien könnten auch als Chance für ältere Menschen verstanden werden. Dies gelte schon heute für Bankgeschäfte oder beim Einkaufen. Aber die Handynutzung sei auch in Zusammenhang mit Geräten für die Gesundheit oder dem Hausarzt ein Aspekt und nicht zuletzt dürfe man die Kontaktmöglichkeiten mit Familienmitgliedern oder Freunden nicht vergessen.

Fortsetzung folgt

Nicht nur die „älteren Schüler“ sind begeistert über ihre Lernfortschritte, sondern auch den Schülern bereitete es sichtlich Spaß, ihren älteren Mitbürgern mehr digitale Teilhabe zu ermöglichen. Das ging so weit, dass alle Schüler sich bereit erklärten, außerhalb ihres Stundenplanes auch im Herbst wieder für eine derartige Schulung zur Verfügung zu stehen. Hierfür erteilte Schulleiterin Manuela Küfner ganz spontan ihre Zustimmung.