Diskussion im Gemeinderat Pfarrweisach Bürger gehen Räumdienst verbal an

Simon Albrecht
Zu spät, zu wenig oder an der falschen Stelle: Wenn es um den Winterdienst geht, findet fast jeder Bürger immer irgendetwas, das er auszusetzen hat. Schließlich würde jeder gerne der erste sein, wenn es um freie Wege geht. Dabei geben die Mitarbeiter, die für das Schneeräumen verantwortlich sind, immer ihr Bestes. Doch das scheint nicht bei allen anzukommen – und so wurde mancher in Pfarrweisach schon von dem ein oder anderen Bürger wüst angegangen. Foto: picture alliance/dpa/Thomas Banneyer

Der Gemeinderat Pfarrweisach hat seine erste Sitzung im neuen Jahr abgehalten. Im Fokus stand dabei unter anderem eine Diskussion um das Schnee-Räumen in der Gemeinde.

 
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Pfarrweisach - Die Programmpunkte der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom Dienstagabend in der Turnhalle waren in einer Viertelstunde durchgearbeitet, doch beherrschte – wie so oft – der Punkt Informationen und Anfragen der Gemeinderäte die Diskussionen, sodass erst nach einer Stunde der öffentliche Teil beendet war.

Zu Beginn der ersten Sitzung im neuen Jahr und einem Neujahrsgruß stimmte Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) das Gremium auf die vielfältigen Arbeiten ein; denn „wir haben Einiges auf dem Plan stehen, was uns fordern wird“, sagte er. Nachdem zwei Bauanträgen das Gremium ohne Einwände passiert hatten, sprach Oppelt das Schneeräumen öffentlicher Straßen in der Gemeinde an. Frank Schmidt aus Lichtenstein, selbst Gemeinderat, ist für das Schneeräumen verantwortlich, dem Oppelt eine „hervorragende Arbeit“ ausstellte.

Er und auch Mitarbeiter des Bauhofs arbeiteten nach einem von der Gemeinde festgelegten Räum- und Streuplan. Dabei seien kürzlich Straßen in den Räumdienst aufgenommen worden, die sehr steil verlaufen. Er bat die Bürger, wie in der vergangenen Woche passiert, bei sehr starkem Schneefall nicht gleich herumzumeckern und zu schimpfen; denn der Räumdienst muss „eine Straße nach der anderen abfahren“.

Schneeräumer Gemeinderat Frank Schmidt (CSU) zeigte sich am Dienstagabend frustriert über einige Bürger, die ihre Wut über angeblich zu spätes Räumen an ihm ausließen. „Das ist bei manchen Leuten schon grenzwertig, was da für Worte fallen“. Es sei „schon peinlich“, wenn er derart verbal massiv angegriffen werde. Dabei verwies Oppelt auf den Schneeräum- und Streudienst der Grundstückseigentümer, den sie selbst zu erledigen hätten.

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Für die Ortschaft Junkersdorf steht demnächst zur Diskussion, ob wegen der Wasserversorgung die eigene Anlage erhalten werden soll oder ein Anschluss an den Wasserzweckverband Pfarrweisacher Gruppe sinnvoller ist, beantwortete Oppelt eine Frage des Junkersdorfer Gemeinderates Klaus Dünisch (KUL). Es müssten Probebohrungen durchgeführt werden, wozu der Gemeinde ein Angebot über 80000 Euro vorliegt. Dieser Betrag und weitere Folgekosten müssten auf die Haushalte in Junkersdorf umgelegt werden. Bei einer Bürgerversammlung – sofern es die Vorgaben der Pandemie es zu lassen – sollen die Bürger informiert und gehört werden, versprach Oppelt.

Gemeinderat Frank Schmidt (CSU) forderte, endlich eine generelle Satzung für Urnengräber der gemeindlichen Friedhöfe zu erstellen. Es sei nicht hinnehmbar, dass immer von Fall zu Fall entschieden werden müsse, und dann „die Angehörigen der Verstorbenen in unnötige Diskussionen einzubeziehen“. Oppelt bestätigte, dass dies schon einige Jahre und unter seinem Vorgänger „hergeschoben wurde“. Er versprach, das Thema in diesem Jahr anzupacken und schrieb den Gemeinderäten ins Hausaufgabenheft, sich selbst in ihren Heimatdörfern Gedanken zu machen, wo auf ihren Friedhöfen Urnengräber geplant werden können, um eine gute Diskussionsgrundlage zu haben.

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Keine neuen Informationen gab es zur Anfrage des Rabelsdorfer Ortssprechers Stefan Leidner über die Sanierung des Daches des Feuerwehrhauses in Rabelsdorf. Die Planungen seien am Laufen, informierte Oppelt und wies darauf hin, dass der Bauausschuss des Gemeinderates sich demnächst damit befassen wird.

Warum die Firma ReifenService Spielmann von Pfarrweisach nach Ebern gezogen sei, wollte Gemeinderätin Beate Giebfried (FW) wissen. Der Gemeinderat Pfarrweisach hatte im vergangenen Jahr einen Bauantrag der Firma Spielmann genehmigt, in Pfarrweisach unterhalb des Friedhofs eine Lagerhalle bauen zu wollen.

Weil es einen Einwand seitens des Straßenbauamtes gegeben habe und sich das Vorhaben verzögerte, klärte Oppelt auf, habe sich die Firma vorübergehend in Ebern eingemietet. Mit Staatssekretär Gerhard Eck vom bayerischen Staatsministerium des Innern stehe man wegen des Bauvorhabens in Verbindung, um eine Lösung für den Bauwerber zu finden.

Geschäftsführer Bernd Spielmann, einer der beiden Geschäftsführer von ReifenService Spielmann, antwortete gestern, Mittwoch, auf telefonische Anfrage unseres Mitarbeiters, dass nach wie vor Interesse am Bauvorhaben in Pfarrweisach besteht. Leider habe er sich zu Ende des vergangen Jahres „kurzfristig für eine andere Lösung entscheiden müssen“, weil sein bisheriges Geschäft in Pfarrweisach „aus allen Nähten platzt“.

Mit Bürgermeister Oppelt stehe er in Kontakt und er freue sich auf das Gespräch mit Staatssekretär Eck.

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