„Sicherheit hat oberste Priorität“
Wie es dann in einer am Sonntag vom Bayerischen Landkreistag herausgegebenen Presseerklärung heißt, sei man einheitlich zu der Auffassung gelangt, „dass die Sicherheit für die Patienten oberste Priorität haben muss“. Deshalb müsse der Qualitätsanspruch an den Impfstoff zu hundert Prozent erfüllt sein, betont der Coburger Landrat Sebastian Straubel. „Es war die richtige Entscheidung, heute noch nicht zu impfen. Denn es geht nicht darum, so schnell wie möglich zu impfen, sondern vielmehr darum, mit größter Sorgfalt und unter Einhaltung aller Sicherheitsansprüche zu impfen“, unterstreicht Straubel.
Im Raum Coburg war zunächst vorgesehen am Sonntag 100 Dosen zu verimpfen. Laut Landratsamts-Sprecherin Corinna Rösler waren 20 Personen, die über 80 Jahre alt sind, eingeladen worden ins Impfzentrum zu kommen. Es hat im Freizeitzentrum Witzmannsberg seinen Sitz. 80 Seniorinnen und Senioren sollten durch zwei mobile Impfteams versorgt werden, die in zwei Altenheime in Stadt und Landkreis fahren wollten. Zum Einsatz der 30 Ärzte, Sanitäter und Helfer ist es dann allerdings nicht mehr gekommen.
Insgesamt verfügt die Region Coburg im Moment über Serum für 200 Spritzen des mRNA-basierten Impfstoffen, den die Mainzer Firma Biontech zusammen mit dem amerikanischen Pharmakonzern Pfizer entwickelt hat. Ob der Impfstoff, der gegenwärtig in Witzmannsberg eingelagert ist, nun doch verwendet werden dürfe, müsse – auch unter Einbeziehung von Fachleuten von Biontech – noch geklärt werden, betont Corinna Rösler. Vom Urteil dieser Experten hänge es nun ab, wann die Impfungen im Raum Coburg starten. Sollte es sich jedoch bewahrheiten, dass der Impfstoff immer korrekt gekühlt war, dann stehe einem Impfbeginn am heutigen Montag wohl nichts in Wege.
Täglich über 100 Impfungen
Wie die Landratsamts-Sprecherin weiter sagt, wäre zunächst geplant, pro Tag 100 über 80-Jährige in Coburg zu impfen. Der Schwerpunkt solle dabei auf Alten- und Pflegeheimen liegen. Rösler schätzt, dass es bis ins Frühjahr dauern wird, bis diese Personengruppe durchgeimpft ist.
Auf welchem Weg sich Senioren, die nicht in Heimen leben, für eine Impfung anmelden können, sei allerdings noch nicht hundertprozentig geklärt. „Im Moment können sich Betroffene nur unter der Rufnummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes melden“, informierte Corinna Rösler. In den nächsten Tagen wolle das Landratsamt allerdings eine zusätzliche Telefon-Hotline schalten. Darüber werde man noch gesondert informieren. Unklar ist ferner ebenfalls noch, wie Betagte ins Impfzentrum kommen, wenn sie keine Angehörigen haben, die sie fahren können. Denkbar wäre der Einsatz eines Fahrdienstes. Aber auch das sei noch zu klären.