Unterdessen gab es neuen Streit um den maroden und unterfinanzierten Gesundheitsdienst NHS, der hauptsächlich mit Steuergeldern finanziert wird und eine große Rolle im Wahlkampf spielt. Mediziner forderten, aus Mangel an Kapazitäten Hausbesuche einzuschränken. Dies wies Gesundheitsminister Matt Hancock im Interview mit dem Sender Sky News scharf zurück: "Das wird nicht geschehen." Zugleich kündigten die Konservativen große Finanzspritzen für die Demenzforschung an. Derzeit leiden etwa 850.000 Menschen in Großbritannien unter Demenz; die Zahl der Betroffenen steigt.
Ganz andere Sorgen treibt die britische Getränke- und Gaststättenbranche um. Im Kampf gegen das Pubsterben im Vereinigten Königreich forderte sie erneut eine niedrigere Biersteuer. "Eine geringe Steuersenkung würde die Bierpreise bezahlbar halten und Investitionen in die Branche ankurbeln", betont die British Beer & Pub Association (BBPA) in ihrem Forderungskatalog zur Parlamentswahl. 70 Prozent der verkauften Getränke in Pubs sind Biere. Mit 0,35 Euro je 0,33-Liter-Flasche ist die Biersteuer die dritthöchste in der EU. Sie ist dem Verband zufolge elf Mal höher als in Deutschland.