In Zeiten des Krieges und der Verunsicherung kreist das Jahresprogramm des mehrfach preisgekrönten Kammerchores um Gedanken der Vergänglichkeit und Kostbarkeit unseres Lebens und vermittelt zugleich Hoffnung, Zuversicht und Trost. Mit Blick auf die eigene Geschichte waren und sind diese Schlagworte ebenfalls von tragender Bedeutung. Der Tag der deutschen Einheit erinnert an eine Zeit, die für viele Menschen nur durch Hoffnung und Zuversicht erträglich war. Musikalisch spannt sich der Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart, erklingen werden Werke von Johann Hermann Schein, Henry Purcell, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Rudolf Mauersberger, Maurice Duruflé und weiteren Komponisten. Eine besonders spannungsvolle Kombination entsteht aus der Verbindung zweier Trauermotetten von Heinrich Schütz mit einer Vertonung des Zitates eines Juden im zweiten Weltkrieg, welches Glaube und Zuversicht bis über den Tod hinaus zum Ausdruck bringt, aus der Feder des Zeitgenossen Kim André Arnesen. Der kammerchor cantamus dresden wurde 1995 von Martin Lehmann (kürzlich nominiert als neuer Kreuzkantor ab 2022) aus ehemaligen Mitgliedern des Dresdner Kreuzchores und musikalisch ausgebildeten Frauenstimmen gegründet. Noch heute besteht der Chor in den Männerstimmen überwiegend aus ehemaligen Kruzianern. Im März 2019 übernahm Robert Schad die künstlerische Leitung.