Dresdner Chor zu Gast Klänge der Zuversicht

Viele ehemalige Mitglieder des Desdner Kreuzchores wirken im Kammerchor cantamus dresden mit. Foto: privat

Zum Tag der deutschen Einheit gibt der Kammerchor cantamus dresden Konzerte in Coburg und Bad Rodach. Sein Leiter Robert Schad stammt aus der Vestestadt.

 
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Zum Tag der deutschen Einheit unternimmt der gebürtige Coburger Robert Schad mit seinem Kammerchor cantamus dresden eine kleine Konzertreise durch heimatliche Gefilde. Unter dem Motto „… allezeit meines Herzen Trost“ konzertiert der Chor am 1. Oktober um 19 Uhr in der St. Johanniskirche Bad Rodach, am 2. Oktober um 17 Uhr in der Heiligkreuzkirche Coburg und am 3. Oktober um 17 Uhr im Augustinerkloster Erfurt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.

In Zeiten des Krieges und der Verunsicherung kreist das Jahresprogramm des mehrfach preisgekrönten Kammerchores um Gedanken der Vergänglichkeit und Kostbarkeit unseres Lebens und vermittelt zugleich Hoffnung, Zuversicht und Trost. Mit Blick auf die eigene Geschichte waren und sind diese Schlagworte ebenfalls von tragender Bedeutung. Der Tag der deutschen Einheit erinnert an eine Zeit, die für viele Menschen nur durch Hoffnung und Zuversicht erträglich war. Musikalisch spannt sich der Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart, erklingen werden Werke von Johann Hermann Schein, Henry Purcell, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger, Rudolf Mauersberger, Maurice Duruflé und weiteren Komponisten. Eine besonders spannungsvolle Kombination entsteht aus der Verbindung zweier Trauermotetten von Heinrich Schütz mit einer Vertonung des Zitates eines Juden im zweiten Weltkrieg, welches Glaube und Zuversicht bis über den Tod hinaus zum Ausdruck bringt, aus der Feder des Zeitgenossen Kim André Arnesen. Der kammerchor cantamus dresden wurde 1995 von Martin Lehmann (kürzlich nominiert als neuer Kreuzkantor ab 2022) aus ehemaligen Mitgliedern des Dresdner Kreuzchores und musikalisch ausgebildeten Frauenstimmen gegründet. Noch heute besteht der Chor in den Männerstimmen überwiegend aus ehemaligen Kruzianern. Im März 2019 übernahm Robert Schad die künstlerische Leitung.

Der knapp 40 Mitglieder zählende Chor setzt programmatisch einen Schwerpunkt auf geistliche A-cappella-Musik der Renaissance bis zur Gegenwart, die er an etwa sechs Wochenenden im Jahr erarbeitet und überwiegend in sakralen Räumen Dresdens und anderer mitteldeutscher Städte zur Aufführung bringt. Alle zwei Jahre führen Konzertreisen den Chor aber auch über Mitteldeutschland hinaus in andere Regionen Deutschlands oder ins Ausland. 2018 gastierte der Chor im Rahmen einer Konzerttour nach Singapur und Malaysia erstmals außerhalb von Europa. Der Kammerchor cantamus dresden nahm erfolgreich an verschiedenen Wettbewerben teil und hat drei CD veröffentlicht. Als Mitunterzeichner der „Initiative weltoffenes Dresden“ tritt der Chor für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Populismus ein.

Robert Schad besuchte das musische Gymnasium Albertinum in Coburg und erlernte in dieser Zeit das Akkordeon-, Klavier- und Orgelspiel. 2009 nahm er ein Lehramtsstudium für Grundschulpädagogik mit Hauptfach Musik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg auf, das er 2014 abschloss. Anschließend studierte er Chor- und Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden bei Hans-Christoph Rademann und Steffen Leißner. Anfang 2016 gründete er das „Ensemble cum passione“, das er bis heute leitet. Seit Oktober 2016 ist er als einer der Chorleiter/innen der Singakademie Dresden tätig. Seit September 2020 fungiert er als Leiter der Chöre der Volkshochschule Dresden e.V. Darüber hinaus ist er regelmäßig beim Dresdner Kammerchor aktiv. Seine pädagogische Tätigkeit übt er weiterhin als Dozent innerhalb der oberschwäbischen Schülermusikwochen des Internationalen Arbeitskreises für Musik e.V. (iam) aus.

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