DRF Luftrettung Christoph 60 in der „Zwangspause“ am Rennsteig

Christoph 60 am Donnerstagmorgen nahe Schmiedefeld. Foto:  

Der Hubschrauber der DRF Luftrettung in Suhl, Christoph 60, musste von Mittwoch zu Donnerstag nahe der Rennsteigkreuzung eine Zwangspause einlegen. Grund war das schlechte Wetter. Auch Donnerstagvormittag konnte er noch nicht aufsteigen.

 
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Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich Autofahrern nicht nur in der Nacht zu Donnerstag, sondern auch noch während des gestrigen Tages. Etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen dem Ortsausgang Schmiedefelds und der Rennsteigkreuzung stand der Hubschrauber der DRF Luftrettung Suhl, Christoph 60, rechts der Straße auf einer kleinen Wiese. Kein Propeller drehte sich. In den frühen Morgenstunden war der Platz durch einen Jeep ausgeleuchtet; am Vormittag befanden sich auch Personen im Hubschrauber. Doch gestartet wurde nicht. Was war da los?

„Wegen des schlechten Wetters kann der Hubschrauber nicht starten“, erklärte Stefanie Kapp, eine der Sprecherinnen der DRF Luftrettung, auf Nachfrage unserer Zeitung.

Der Hubschrauber war am Vortag, also am Mittwoch, wegen eines Unfalls nahe der Schmücke im Einsatz gewesen. Eine 25-Jährige war mit ihrem Wagen zwischen der Schmücke und Schmiedefeld nach rechts von der Straße abgekommen. An eben jener Stelle, an der er auch am Donnerstag noch stand, war er gelandet. Doch Nebel und damit schlechte Sichtverhältnisse machten für den Rückflug einen Strich durch die Rechnung.

„In solchen Fällen geht die Sicherheit der Besatzung natürlich vor. Fakt ist: Sobald es wieder sicher möglich ist, wird die Maschine wieder in den Dienst gehen“, so die Sprecherin weiter.

Bis Redaktionsschluss am Donnerstagabend war der Hubschrauber noch nicht wieder gestartet. Prinzipiell, sagt Stefanie Kapp, kämen solche Ereignisse sowohl bundesweit als auch speziell auf den Standort Suhl bezogen, wo Christoph 60 stationiert ist, sehr selten vor. „Bundesweit liegen wir bei einer Quote von unter vier Prozent“, sagt sie. Sollte ein Hubschrauber unerwartet im Gelände verbleiben müssen, so wie im aktuellen Fall auch über Nacht, würde ein Wachdienst beauftragt, der den Hubschrauber im Auge behält.

Die Besatzung, das sind der Pilot, der Notfallsanitäter mit zusätzlicher Fliegerausbildung sowie der Notarzt, kehren in der Zwischenzeit zur Station zurück. Sollte allerdings absehbar sein, dass sich das Wetter in der nächsten, überschaubaren Zeit wieder bessere, bleibe man auch beim Hubschrauber und warte auf den Weiterflug.

„Die Abstimmungen sind da natürlich immer ganz aktuell“, so Stefanie Kapp. Dass die notärztliche Versorgung in jener Zeit, in der der Hubschrauber „zwangspausiert“, nicht gewährleistet sein könnte, darum müsse man sich nach Stefanie Kapps Aussage nicht sorgen. Schließlich seien die Mediziner sowie Notfallsanitäter ja auch „am Boden“ unterwegs.

Schneller geht es natürlich mit dem Hubschrauber. Der sei laut Stefanie Kapp bei einer Notfallrettung in einem Radius von 60 Kilometern rund um die Station, hier konkret Suhl, binnen 15 Minuten an Ort und Stelle.

Bei Verlegungen eines Patienten in ein anderes Krankenhaus etwa, würde natürlich auch ein größerer Radius abgeflogen. So könne Christoph 60 beispielsweise auch Erfurt, Jena, Weimar oder Fulda anfliegen.

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