Beim Driften geht es darum, das Auto in der Kurve zum Übersteuern zu bringen – dass also das Heck ausbricht – und trotzdem noch den Wagen unter Kontrolle zu haben. Weil das nicht immer gelingt, kommt es oft zu Unfällen, weil Autos in Zuschauer oder gegen andere Hindernisse rutschen. Gerade erst wurde in Gera ein Autofahrer verurteilt, der Anfang des Jahres bei solch einem Unfall ein Kind getötet hatte.
Härtere Strafen nötig
Nur deutlich härtere Strafen und Geldbußen, die die schmale Azubi-Vergütung deutlich dezimieren würden, könnten die Autofahrer davon abhalten, am nächsten Wochenende wieder am Grenzadler zu stehen, sagt der Oberhofer Bürgermeister Thomas Schulz. Die Möglichkeit, den Platz per Videotechnik zu überwachen, schließt er aus. „Das zieht nur einen ellenlangen Briefwechsel mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes nach sich. Das haben wir aufgegeben“, sagt der Stadtchef.
Er könne zwar versuchen, mit Salz und Splitt den Parkplatz unbrauchbar zu machen, „aber dann investieren wir Hunderte Euro, die wir in der Stadt besser einsetzen könnten“, sagt er. Wenn der Grenzadler nicht befahrbar wäre, dann würden die Drift-Freunde durch die Stadt rutschen. Das sei bereits vorgekommen.
Selbst auf dem Grundstück seiner Pension hat Thomas Schulz schon junge Männer angehalten, die über den verschneiten Parkplatz gedriftet seien. „Die sehen die Dinge leichter, als sie sind“, ärgert er sich. Denn wenn sie mit 70 über die Straße schlitterten, sei bremsen schlicht unmöglich. „Wir müssen solche Veranstaltungen gleich am Anfang unterbinden. Die ersten zehn Leute, die am Grenzalter ankommen, müssten von der Polizei zu richtig harten Strafen verdonnert werden. Das spricht sich rum“, nennt er die einzige Alternative.