Eigentlich will die Bundesregierung, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen Batterie-Autos in Deutschland unterwegs sind. Doch dieses Ziel liegt derzeit in immer weiterer Ferne. Zum 1. Januar waren laut Kraftfahrt-Bundesamt knapp 1,41 Millionen reine batteriebetriebene Stromer in Deutschland zugelassen. Inklusive 2024 müssten pro Jahr also knapp zwei Millionen Neufahrzeuge hinzukommen, um die selbst gesetzte Marke zu erreichen - oder 162.000 pro Monat.
Regierung zum Handeln aufgerufen
Schon im Februar hatte die Agora Verkehrswende, eine gemeinnützige Organisation für wissenschaftliche Politikberatung, die Regierung zum Handeln aufgerufen. Um dem Elektromotor wieder auf die Sprünge zu helfen, nannte der Verein eine ganze Bandbreite an Maßnahmen: "von erneuten Kaufprämien über eine stärker CO2-orientierte Besteuerung von Kfz, Dienstwagen und Kraftstoffen bis zu Mindestquoten für E-Pkw und einen forcierten Ausbau der Ladeinfrastruktur", wie Direktor Christian Hochfeld und seine Stellvertreterin Wiebke Zimmer schrieben. "Die erste Stufe des Plans müsste sofort greifen, weil die bisherige Marktentwicklung eindeutig nicht ausreicht."
Dass die Politik etwa zu Kaufprämien zurückkehrt, ist im Moment nicht erkennbar. "Wir sehen jetzt nicht nur in Deutschland, sondern überall, auch in Europa, dass die Elektrofahrzeuge nicht in dem Maße gekauft werden, wie man das erwartet hat", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) im ZDF-"Morgenmagazin". Er bekräftigte erneut seine Haltung, sich bei der Verkehrswende nicht ausschließlich auf Elektroautos zu verlassen. "Wir haben die größere Chance, Klimaschutz zu erreichen, wenn wir mehrere Technologien offen halten", sagte Wissing. Er verwies auf Antriebe wie Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe für Verbrenner, sogenannte E-Fuels.
E-Fuels werden anderswo dringend benötigt
Doch diese werden für den Autoverkehr kritisch gesehen. "Der Verweis auf E-Fuels führt in die Irre, weil diese teure und energieintensive Technologie dort gebraucht wird, wo es auf absehbare Zeit keine klimaneutrale Alternative gibt, also vor allem im Schiff- und Flugverkehr sowie in Teilen der Industrie", schreiben Hochfeld und Zimmer von der Agora Verkehrswende. "Für Verbrenner-Pkw wird es bis auf Weiteres keine nennenswerten Mengen an E-Fuels zu erschwinglichen Preisen geben."
Insgesamt kamen im vergangenen Monat laut KBA 263.844 Pkw neu auf die Straße. Das waren rund sechs Prozent weniger als im März des Vorjahres. Mehr als 68 Prozent der Neuzulassungen waren gewerblich.