Ebern Bücherei ist der Natur ganz nah

Rudolf Hein
Andrea Bols, die Leiterin der Bücherei präsentiert mit Zweitem Bürgermeister Harald Pascher einen gut bestückten Tisch rund um die Natur. Foto:  

Die Eberner Stadtbücherei ist um viele Medien und Geräte rund um die Natur reicher. Möglich gemacht hat das der Marktplatz der biologischen Vielfalt.

 
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Ebern - Mit einem Stethoskop dem Herzschlag der Bäume lauschen, die hohen Orientierungslaute von Fledermäusen hörbar machen, die Aktivitäten von Nachttieren mit einem Nachtsichtgerät beobachten – die nötigen Gerätschaften lassen sich ab sofort in der Stadtbücherei in Ebern ausleihen. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Büchern, Spielen, CDs und anderen Medien angeschafft, um das Beobachtete auch richtig einordnen zu können und viel über Artenvielfalt und Biodiversität zu lernen.

Andrea Bols, die Leiterin der Bücherei präsentierte am Mittwoch in Anwesenheit von Zweitem Bürgermeister Harald Pascher einen gut bestückten Gabentisch mit Informationsmedien in Sachen Natur im Gegenwert von 1500 Euro. Möglich gemacht wurden die Anschaffungen durch Mittel vom Förderprojekt Marktplatz der Biologischen Vielfalt, das wiederum von der Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds finanziert wird, die sich der Sicherung der biologischen Vielfalt und dem Schutz stark bedrohter Tierarten und Lebensgemeinschaften verschrieben hat.

Die Stadt Ebern ist eine von zehn Gemeinden in Bayern, die zusammen bis Ende 2021 eine Biodiversitätsstrategie entwickeln und umsetzen. „Der Antrag für das Folgeprojekt läuft schon, Ebern ist ein Vorbildstandort geworden, und künftig werden die elf Städte und Gemeinden der Baunach-Allianz auch mit einbezogen“, zeigt sich Klaus Mandery vom Institut für Biodiversitätsinformation in Ebern begeistert. Auch freut er sich darüber, dass an der Stadtbücherei und im Stadtgebiet weitere Nisthilfen für Wildbienen angebracht werden. In Bayern sind 122 Arten nachgewiesen, denen es zunehmend an natürlichem Lebensraum fehlt.

„Es besteht in der Bevölkerung große Bereitschaft, etwas für die Natur zu tun“, ist sich Mandery sicher. Um so erfreulicher sei es, dass man jetzt in der Stadtbücherei gegen einen geringen Obolus konkrete Anleitungen und Hilfen ausleihen kann, um dann einen Nistkasten für Vögel zu bauen, einen Komposthaufen anzulegen, oder auch nur mit einer Lauschdose dem Krabbeln, Klopfen und Zirpen von Insekten zu lauschen und etwas über deren Leben und Wirken zu lernen. Viele kleine Schritte zum großen Ziel, Ebern noch mehr als Biodiversitätsstadt zu etablieren.

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