Unbemerkt ist in der Coronazeit ein kleines, großes Jubiläum vorübergegangen: Das bekannte Eberner Glasfenster „Madonna im Strahlenkranz“ ist 500 Jahre alt geworden. Zumindest die katholischen Eberner oder die Kunstinteressierten kennen das Bild gut. Unter grünem Laubwerk vor einem dunkelroten, gemusterten Hintergrund steht die Madonna wie so oft auf einem silbernen Halbmond. Sie trägt einen tiefblauen, faltenreichen Mantel und wird von einem Strahlenkranz eingerahmt. Im linken Arm hält sie das Jesuskind, dem sie einen goldenen Granatapfel reicht. Der ist in der mittelalterlichen Bildsprache ein Symbol für die Sünde der Welt. Der kleine Jesus greift danach, nimmt die Sünde also auf sich. Diese Darstellung von Maria und dem Kind ist eine von mehreren, die in der Kunst klassisch, ja ein Topos geworden sind. Als Statue ausgearbeitet finden wir sie beispielsweise auch in der St.-Oswald-Kirche von Dürrenried.
Ebern Die Madonna und das unbemerkte Jubiläum
Günter Lipp 03.04.2023 - 15:55 Uhr