Ebern Ein „Hasenlehrpfad“ von der Waldkindergruppe

Die Waldkindergartenkinder freuen sich auf viele Besucher ihres selbst erstellten „Hasenlehrpfades“. Foto:Waldkindergarten Foto:  

Die „Eichhörnchen“ fühlen sich im Wald pudelwohl: Seit Herbst gibt es die Waldgruppe im Jesserndorfer Kindergarten. Nun stellen die Kinder einen „Hasenlehrpfad“ vor.

 
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„Unterwegs mit Rosi“ kann man in Ebern bereits sein und auf dem ehemaligen Standortübungsplatz oberhalb der „Alte Kaserne“ gemeinsam mit Eberns berühmtester Essigrosen-Dickfühlerweichwanze Rosi der Natur auf der Spur sein. Und auch der Wildkatze lässt sich auf dem gleichnamigen Pfad südlich von Reutersbrunn nachspüren. Passend zu Ostern wird nun aber ein anderes heimisches Tier unter die Lupe genommen: Einen „Hasenlehrpfad“ haben jüngst die Mädchen und Jungen des Waldkindergartens erstellt und freuen sich nun, wenn er eifrig in den Osterferien besucht wird.

Mit ihrem ersten größeren Projekt stellen sich die „Eichhörnchen“ – so heißt die Draußengruppe der Städtischen Kindertagesstätte Jesserndorf – erstmals der Öffentlichkeit vor. Seit September treffen sich die Kinder unter Leitung von Daniela Berninger an jedem Wochentag im Waldstück an der „Herrenbirke“ bei Unterpreppach südlich der Pöppelsmühle, der erste richtige „Waldkindergarten“ der Stadt und auch im weiteren Umfeld. Bis dato hatte es nur die Waldgruppe unter dem Dach des Bund Naturschutz gegeben, in der sich Kinder verschiedenster Kindergärten einmal die Woche zum lehrreichen Spiel im Wald getroffen hatten. Auch diese Gruppe hatte Daniela Berninger betreut, die sich nun über die viel intensivere Zusammenarbeit freut. „Ein himmelweiter Unterschied“, schwärmt die Erzieherin. Es sei schön, nun über einen längeren Zeitraum verfolgen zu können, wie sich die Kinder motorisch entwickeln und auch „ständig kooperieren und kommunizieren“, wie Daniela Berninger lacht. Zum Spielen bräuchten die Kinder nicht viel: „Manchmal reicht ein Graben“, sagt sie und freut sich über ein „schönes Erlebnis nach dem anderen“. Der Kindergartenalltag sei dabei gar nicht einmal so viel anders als in einer „normalen“ Kindergartengruppe. Der Tag ist strukturiert mit einem Morgenkreis, mit Beschäftigungsangeboten – und für die Vorschulkinder mit der gleichen Vorbereitung auf den Schulstart wie im Regelbetrieb. Auch gemalt wird viel und auch mal ganz still einer Geschichte gelauscht.

Bei der „Altersmischung“ der ersten Waldkindergartengruppe habe man Glück, sagt Daniela Berninger: Die Spanne reicht von drei bis sechs Jahren, wie in einer „normalen“ Kindergartengruppe eben. Laut ersten Anmeldungen ist die Waldgruppe übrigens auch im nächsten Kindergartenjahr wieder voll.

Für den Hasenlehrpfad, der ab dem Wanderparkplatz an der Herrenbirke losgeht, haben die Waldkindergartenkinder nun eigenhändig gemalt, gesägt und gesammelt, und so verschiedene spannende Stationen selbst vorbereitet. Alles dreht sich um das Leben und die Gewohnheiten des Hasen. Wie alt kann ein Hase eigentlich werden? Das beantwortet beispielsweise eine Dose, in der sich die passende Anzahl von Stöckchen befindet (Spoiler: Mit sehr viel Glück und ohne Jäger sind es zwölf Jahre), an einer anderen Station haben die Kinder ein Bilderbuch gemalt, das zeigt, wie die Hasen – boxenderweise – Hochzeit machen. Für die Frage nach dem Essen versteckt eine Brotzeitbox die richtigen Antworten. Und auch eine Weitsprunganlage fordert heraus: Wer springt soweit wie ein Hase?

Die Kinder seien sehr stolz, sich und ihr Werk präsentieren zu können. Und sie freuen sich auch schon sehr auf den Besuch der größeren Jesserndorfer Kindergartenkinder, die dann gemeinsam mit den Vorschülern der Waldgruppe gemeinsam von Station zu Station zu wandern. Und vielleicht trägt sich ja der eine oder andere Hasenfreund in den Osterferien auch in das Gästebuch am Ende des Lehrpfades ein.

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