Ebern/Frickendorf Kostspielige Umweltsünde

Helmut Will

10 .000 Euro kostet es, wenn man das illegal abgelagerte Holz und die Reifen in Frickendorf entsorgen lassen will. Grund zur Freude bieten immerhin die neuen Fitnessgeräte in Ebern.

 
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Nicht nur holzige Abfälle, auch, wie hier zu sehen Schlepperreifen, wurden in Frickendorf illegal entsorgt Foto: /Michael Will

Ebern - Zwei Ortseinsichten standen auf dem Programm des Bauausschusses Ebern am Mittwochnachmittag. Einmal führte der Weg nach Frickendorf zu einer illegalen Holzablagerung und in den Anlagenring in Ebern, wo die neuen Spielgeräte zwischen Realschule und dem Altenheim getestet wurden. Weiter standen Bauanträge und verkehrsrechtliche Belange auf der Tagesordnung.

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Ein unschönes Bild bot sich den Mitgliedern des Gremiums in Höhe des alten Sportplatzes des FC Frickendorf. Auf einer Länge von etwa 30 Metern sind dort Holzbalken, Holzpfosten, und wie der Vorsitzende des FC Frickendorf, Andreas Kern sagte, „ganze Dachstühle“ abgelagert.

Aber nicht nur das: Auch Schlepperreifen und weitere nicht verrottbare Materialien sind hier, mitten in der Natur, zu finden. Das erzürnte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), der deutlich machte, dass es sich hier um ein unberechtigtes Ablagern und um illegale Entsorgung von Materialien handelt. Doch wie kommt es zu diesen illegalen Entsorgungen? Hennemann wies darauf hin, dass Sonnwendfeuer nicht stattfinden durften und sich deshalb die holzigen Abfälle immer mehr stapeln. „Leider müssen wir ähnliches auch an anderen Orten im Stadtgebiet feststellen.“. Es gebe jedoch auch so ausreichend Möglichkeiten, seine Sachen ordnungsgemäß zu entsorgen. Erschreckend hoch seien die Kosten mit 10 000 Euro, wolle man die dortigen Ablagerungen beseitigen lassen.

Stadtrat Klaus Schineller (Grüne) sagte, dass man zu lange zugewartet habe, bis reagiert wurde. „Bei rechtzeitigem Einschreiten hätte man die eine oder andere Ablagerung verhindern können und das wahnsinnig viele Geld für die Beseitigung wäre nicht entstanden“, so Schineller.

Der Bürgermeister hofft, dass es dem FC Frickendorf in Absprache mit der örtlichen Feuerwehr und dem Bauhof gelinge, die Kosten für die Beseitigung zu minimieren. Hennemann wies nochmals eindringlich darauf hin keine „wilde Entsorgungen“ vorzunehmen, weil das nicht erlaubt sei und an den Geldbeutel gehen könne.

Allgemeinde Freude herrschte hingegen bei der nächsten Ortseinsicht, als in der Walk-Strasser-Anlage, zwischen Realschule und Altenheim, die dort kürzlich installierten neun Fitnessgeräte für Erwachsene inspiziert und getestet wurden. „Eine tolle Einrichtung“, fand Bürgermeister Hennemann, der hier auch Jürgen Schorn und dessen Sohn vom gleichnamigen Sportstudio begrüßen konnte. Das Stadtoberhaupt dankte Schorn, da dieser bei der Auswahl und Aufstellungsanordnung der Geräte beraten hatte. Wie Hennemann weiter sagte, konnten die Geräte, Gesamtvolumen 17 000 Euro, mit einer Zuwendung aus dem Regionalbudget der Baunachallianz in Höhe von 9800 Euro finanziert werden. Genutzt werden können die Geräte auch vom Sportstudio Schorn und für Kurse in Zusammenarbeit mit der Vhs. Auch Jürgen Schorn fand, dass das eine „ganz tolle Geschichte“ sei, quasi „ein moderner Trimm-Pfad“. Er erklärte den Mitgliedern des Bauausschusses die Nutzung der einzelnen Geräte und wies darauf hin, dass dieser „Zirkel“ in drei Intervallen mit je 15 Übungen pro Gerät Sinn mache.

Behandelt wurden im jüngsten Eberner Bauausschuss auch Bauanträgen und verkehrsrechtliche Beratungen:

Erteilt wurde das gemeindliche Einvernehmen dem Bauantrag der Firma Declaro Beschriftung über die Montage einer Werbeanlage am Dänischen Bettenlager.

Zurückgestellt wurde der Bauantrag der Firma Lidl über Erweiterung einer Verkaufs- und Lagerfläche in der Carl-Benz-Straße 2, weil der Flächennutzungsplan der Stadt Ebern noch keine Rechtskraft hat.

Gemeindliches Einvernehmen gab es auch für das Vorhaben der Deutschen Post auf Errichtung einer DHL-Packstation in der Bahnhofstraße 17.

Eine Garage mit Lagerraum baut die Firma Stumpf, Anlagen- und Betreuungsservice in der Kasernenstraße 2 in Ebern.

Die Sitzung wurde im kleinen Veranstaltungsraum in der Frauengrundhalle fortgesetzt. Wie Jürgen Hennemann dort darlegte, gebe es immer wieder Beschwerden von Anliegern der Lützelebener Straße in Ebern, wegen des Überfahrens von Privatgrundstücken und Garagenzufahrten in Zusammenhang mit dem Schulbusverkehr und dem Parkverhalten in dieser Straße. Diskutiert wurde hier schon eine Einbahnstraße. Mehrere Vorschläge zur Lösung des Problems waren bei der Stadt Ebern eingegangen, welche Martin Lang vom Bauamt der VG Ebern erläuterte. Beschlossen wurde, entlang der Lützelebener Straße, für den Zeitraum des Schulbusverkehrs, ein zeitlich beschränktes absolutes Halteverbot für Montag bis Freitag, von sieben bis acht Uhr und von elf bis vierzehn Uhr, in Teilbereichen anzuordnen. Wenn nötig, können weitere Halteverbote angeordnet werden, eventuell über die Gesamtlänge der Straße.

Weiterhin erfolgt ein Halteverbot im Bereich der Metzgerei Fuchs in der Georg-Nadler-Straße. „Eltern-Taxis“ an der Grundschule in der Georg-Nadler-Straße stellen für den Schulbusverkehr ein Problem dar, was schon länger ein „Dorn im Auge“ ist. Zu dieser Problematik kam es bei einer Besprechung mit der Polizei seitens der Stadt Ebern zu dem Vorschlag, auf dem Parkplatz am Hallenbad an der Coburger Straße, eine „Hol- und Bringzone“ anzubieten, um zu den „Stoßzeiten“ zu Schulanfang und zu Schulende die „Eltern-Taxis“ zu reduzieren. Hierzu soll ein entsprechend gestaltetes Hinweisschild angebracht werden. Vom Parkplatz am Hallenbad bis zum Eingang der Grundschule sind es 200 Meter und man hofft, dass die Eltern diese kurze Strecke ihren Schützlingen zumuten und so dazu beitragen, dass er Schulbusverkehr geregelter ablaufen kann.

Zudem soll das Parken auf dem Hallenbadparkplatz zeitlich auf drei Stunden beschränkt und ein Behindertenparkplatz ausgewiesen werden. „Die Überprüfung werden wir der kommunalen Parküberwachung mit übergeben“, so der Bürgermeister. Wie Hennemann weiter sagte, befinde sich auf dem Parkplatz des Gymnasiums- beziehungsweise der Mittelschule an der Gymnasiumstraße ein Bauzaun, der eine Parkplatzreihe sperrt. Dieses Provisorium soll nach den Worten des Bürgermeisters beibehalten werden, bis der Neubau des Gymnasiums fertig ist, was noch dauern kann. Danach will man mit dem Landkreis möglichst eine endgültige Lösung finden, um den Bus- und Privatverkehr auf dem Parkplatz verträglich zu gestalten.