Ebern Gemeinsam für menschlichere Arbeitsbedingungen

Janina Reuter-Schad

Lohndumping, Ausbeutung, keine Sicherheit am Arbeitsplatz : Gegen all diese Missstände gibt es die Resolution „Kommunen für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland“.

 
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Bürgermeister Jürgen Hennemann hat die Resolution „Kommunen für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland“ bereits für die Stadt Ebern unterzeichnet. Foto: Hennemann

Ebern - Ein jedes Unternehmen hat eine Verantwortung für die Menschen, die es beschäftigt. Innerhalb einer Lieferkette sind das viele verschiedene Faktoren in unterschiedlichen Ländern. Und jedes Unternehmen wird dieser Verantwortung mal mehr, mal weniger gerecht. Häufig werden Menschen vor allem in fernen Ländern ausgebeutet. Zu niedrigstem Lohn müssen sie harte Arbeit verrichten. Sie sind nicht versichert und bei einem Unglück leiden sie am meisten.

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Einige engagierte Fairtrade-Kommunen sowie unter anderem auch die Faire Metropolregion Nürnberg haben sich daher im November 2020 zusammengeschlossen, um die Resolution „Kommunen für ein starkes Lieferkettengesetz in Deutschland“ zu verfassen. Hierin werden die grundsätzlichen Forderungen der „Initiative Lieferkettengesetz“ aufgegriffen und Haftungsregelungen als Kernstück eines wirksamen Lieferkettengesetzes sowie effektive staatliche Durchsetzungsmechanismen gefordert. Die Resolution sollte bis zum 8. Februar 2021 von Bürgermeistern von mindestens 15 Kommunen unterzeichnet werden, die sich schon durch Projekte für die Einhaltung menschenrechtskonformer Standards im öffentlichen Einkauf einsetzen, die Resolution zur Agenda 2030 verabschiedet haben oder sich künftig für die Stärkung der Fairen Beschaffung einsetzen wollen.

Hier fühlte sich die Fairtrade-Stadt Ebern angesprochen, sodass Bürgermeister Jürgen Hennemann bereits Ende Januar die Resolution unterzeichnete und auf die vorgesehene Plattform hochlud, wie die Stadt nun in einer aktuellen Meldung an die Presse mitteilt.

Somit zählt die Stadt Ebern zu den Erstunterzeichnern der Resolution. Später wird die Resolution bundesweit gestreut und veröffentlicht, mit dem Ziel, dass sich möglichst viele Kommunen anschließen.

Die Stadt Ebern möchte so einen weiteren Schritt tun und ein Zeichen setzen hin zu mehr Gerechtigkeit beim Thema „Handel“, da Schäden an der Umwelt und Natur sowie prekäre Arbeitsbedingungen in den Ländern des Globalen Südens immer noch weit verbreitet sind. Die sozial verantwortliche Beschaffung sollte zur Regel werden, wozu die Resolution beitragen soll.

Die Regierungskoalition habe den Beschluss zur Einführung eines Lieferkettengesetzes bereits mehrfach vertagt, weshalb in der Resolution nun endlich ein gesetzlich verbindlicher Rahmen gefordert wird. jrs