Ebern Initiative gegen Verkehrslärm

Helmut Will
Bürgermeister Jürgen Hennemann (Dritter von links), Polizeihauptkommissar Klaus Schmitt (Zweiter von rechts) und die ADAC-Vertreter, Jürgen Hildebrandt und Natascha Süß (von links) hoffen auf entsprechende Einsicht bei den Bikern. Mit auf dem Foto Mitarbeiter des Bauhofes Ebern. Foto: Helmut Will

Ein Display soll Biker auf die Lautstärke ihrer Zweiräder hinweisen. Initiiert wurde das Projekt von der Stadt Ebern und dem ADAC.

 
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Das „Röhren“ von Motorräder kann mitunter sehr nerven. Vor allem Menschen, die nahe von viel befahrenen Strecken beziehungsweise beliebten Strecken für Motorradfahrer wohnen, haben meist an Wochenenden damit ihre Probleme. Gemeinsam mit dem ADAC will nun auch die Stadt Ebern auf dieses Problem aufmerksam machen und die Biker sensibilisieren. Zu diesem Zweck wurde am Mittwochvormittag, 20. Juli, in Ebern in der Coburger Straße, am Ortsausgang Richtung Untermerzbach, ein elektronisches Lärmdisplay aufgestellt. Auf diesem können die Zweiradfahrer ablesen, wie laut ihr Fahrzeug ist, ob die Lautstärke im Rahmen des Üblichen ist oder darüber hinaus geht. Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) war mit der Leiterin seiner Verkehrsbehörde, Ute Barthelmann, zum Pressetermin gekommen. Der Bürgermeister dankte dem ADAC, der in Person von Jürgen Hildebrandt, Abteilungsleiter Verkehr und Technik beim ADAC Nordbayern und seiner Mitarbeiterin, Natascha Süß, gekommen war, um zusammen mit Bediensteten des Bauhofes Ebern die Anlage zu installieren.

„Auch wir haben mitunter Beschwerden von Anliegern, die hier am Wochenende auf ihren Gartengrundstücken sitzen und sich über Verkehrslärm, hauptsächlich durch Motorräder verursacht, belästigt fühlen“, sagte der Bürgermeister. Nicht alle Motorradfahrer wolle man über einen Kamm scheren, aber es gebe halt einige, die ihren „Feuerstuhl“ unzulässiger Weise „aufmotzen“, um, wie sie meinen, einen besseren Sound zu erreichen, waren sich die Teilnehmer einig, darunter auch Klaus Schmitt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Ebern.

Vier Wochen soll die Messanlage zunächst stehen, sagte Ute Barthelmann. Jürgen Hildebrand vom ADAC sagte, dass im Schnitt etwa fünf Prozent der gemessenen Motorräder zu laut wären. Polizeihauptkommissar Klaus Schmitt wies darauf hin, dass verbotene Veränderungen an Fahrzeugen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, was mit einem Bußgeld von 50 bis 90 Euro geahndet wird. Hinzu komme, dass der „heiße Stuhl“ wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden müsse, was zusätzliche Kosten bedeute. Schmitt merkte noch an, dass die Polizei auch weiterhin im Hambach mit Kontrollen präsent sein wird.

„Durch unsere Hinweisschilder ‚Bitte nicht röööhren‘ und ‚Respekt zeigen, langsam fahren‘ wollen wir erreichen, dass die Biker den ‚Hahn nicht in Ortschaften aufdrehen‘, sondern verhalten und möglichst mit wenig Lärm fahren“, erläuterte Jürgen Hildebrandt. Diese zwei Schilder, sowie das Schallmessgerät, sind der Anzeigetafel in einem Abstand von 70 beziehungsweise etwa 100 Metern vorgeschaltet. Natascha Süß ergänzte noch, dass entsprechende Schallwerte eingestellt werden können. Nach einer Auswertung würden 0,02 Prozent sehr leise fahren, leise fahren 92 Prozent und laut wären 3,95 Prozent unterwegs, sehr laut 2,2 Prozent und extrem laut 1,4 Prozent. Die Botschaft, die vermittelt werden soll, ist: „Leise fahren – Lärm ersparen.“ Um Lärmbelästigung zu verhindern, gebe es für Motorradsound-Enthusiasten eine einfache Lösung: „Gas runter, Drehzahl runter, Klappe zu.“ Bürgermeister Hennemann hofft zusammen mit allen anderen, dass dem einen oder anderen Biker der Lärm seines Fahrzeugs vor Augen geführt und die Einsicht erreicht wird, sich entsprechenden den Normen zu verhalten.

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