Ebern/Kreis Haßberge 92,7 Prozent für Sabine Dittmar

Christian Licha
Einen Blumenstrauß zur erfolgreichen Nominierung überreichte SPD-Unterbezirksvorsitzender Jürgen Henne an die Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar. Foto: Christian Licha

Der SPD-Unterbezirk Rhön-Haßberge hat am Samstag in Ebern seine Kandidatin für die Bundestagswahl 2021 gewählt. Im Rahmen der Veranstaltung hoben die Anwesenden auch die Verdienste der Bundestagsabgeordneten hervor.

 
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Ebern - Mit stolzen 92,7 Prozent wurde am Samstag in der Eberner Frauengrundhalle die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar aus Maßbach wieder zur Kandidatin für den Wahlkreis Bad Kissingen nominiert. 55 Delegierte der Bundeswahlkreiskonferenz, die aus den Landkreisen Haßberge, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld angereist waren, gaben ihre Stimme ab. Auf Dittmar entfielen 51 Stimmen, während ein Delegierter mit Nein votierte und sich drei weitere ihrer Stimme enthielten.

Sands Bürgermeister Bernhard Ruß schlug in der Versammlung Sabine Dittmar als einzige Kandidatin vor, denn „sie weiß immer noch, wo sie her kommt“. Mit Empathie, Tüchtigkeit und Fleiß habe sich die gelernte Kinderpflegerin und praktische Ärztin immer für ihre Heimatregion eingesetzt und werde das mit Sicherheit auch zukünftig tun.

Seit bereits acht Jahren im Bundestag und aktuell Obfrau des Gesundheitsausschusses, resümierte Dittmar ihre Arbeit der vergangenen Jahre. Erfolgreich habe sie zusammen mit Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein die Stromtrasse P44 verhindert. Allerdings habe ihr Aiwanger und die Bayerische Staatsregierung bei der Verhinderung der anderen Stromtrasse P43 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als großen Erfolg der SPD wies Dittmar auch die Einführung der Grundrente aus. 1,3 Millionen Bundesbürger würden von diesem ersten Schritt profitieren. „Vieles wäre ohne die Sozialdemokraten so nicht passiert“, sagte Sabine Dittmar in Bezug auf die SPD als Koalitionspartner im Bund. Auch in der Corona-Krise habe die SPD und auch Finanzminister Olaf Scholz sehr gute Arbeit geleistet: „Die ganze EU beneidet uns um das Instrument der Kurzarbeit“.

Zur Zeit setzt sich die Bundestagsabgeordnete auch für Ebern ein. Dort steht nämlich im Freibad, das im vergangenen Jahr auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken konnte, eine Sanierung an. Das Kinderbecken und die Technik müssen erneuert werden. Wie Bürgermeister Jürgen Hennemann, der gleichzeitig die Nominierungsversammlung als SPD-Unterbezirksvorsitzender leitete, erklärte, werde im März über den Eberner Antrag auf Zuschuss im Rahmen einer Sportstättenförderung des Bundes entschieden. „Ich bin am Ball und hoffe, dass Ebern zum Zug kommt“, erklärte Dittmar.

Der Haßfurter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Stephan Schneider lobte Dittmars Arbeit und hob hier besonders die Änderung des Notfallsanitätergesetzes. „Damit haben Notfallsanitäter mehr Handlungs- und Rechtssicherheit bei Einsätzen“, so Schneider, der ebenfalls als Notfallsanitäter hauptberuflich in der BRK-Rettungswache Eltmann arbeitet. Vor dem Eintreffen des Notarztes können nun heilkundliche Maßnahmen eigenverantwortlich von Notfallsanitätern durchgeführt werden, die sie erlernt haben und beherrschen. Oft ist das bei Patienten in Lebensgefahr notwendig.

Beim demnächst stattfindenden Bezirksparteitag der SPD ist Sabine Dittmar für den ersten Frauenplatz in Unterfranken vorgesehen. Der Landesparteitag stellt danach die bayerische Liste auf. Hierzu wurden Sabine Dittmar, Jürgen Hennemann und Lara Albert als Delegierte gewählt. Ersatzdelegierte sind René van Eckert, Paul Hümmer und Dieter Britz.

Für die Bundeswahlkreiskonferenz wurde ein umfangreicher Hygienekonzept erstellt, der auch dem Landratsamt Haßberge vorliegt, erklärte Jürgen Hennemann, warum diese Präsenzveranstaltung stattgefunden habe. Es hätte zwar die Möglichkeit einer digitalen Nominierung gegeben, aber die rechtlichen Vorschriften sind sehr hoch. So müssen alle Delegierte über ein eigenes Endgerät verfügen und zudem noch in WebEx und VoteUp geschult sein. Das sind die digitalen Systeme zur Durchführung von Konferenzen beziehungsweise digitalen Wahlen.

Außerdem müsse dann zusätzlich eine schriftliche Abstimmung per Briefwahl durchgeführt werden. „Ich möchte auch vor Form- und Verfahrensfehlern warnen, die sich daraus ergeben könnten, dass dieses digitale Veranstaltungsformat noch nicht erprobt werden konnte und wenig Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung stand“, so Hennemann. Deswegen habe man sich entschieden eine Präsenzveranstaltung bei niedrigen Inzidenzwert vor Ort abzuhalten.

Das Hygienekonzept wurde an die Delegierten per Mail verschickt, lag den Delegiertenmappen bei und habe sich bewährt. „Wenn das Netz nicht stabil ist und Delegierte nicht der ganzen Veranstaltung folgen können, kann das schon ein Anfechtungsgrund sein“, sagte auch die Kreisvorsitzende Johanna Bamberg-Reinwand, die die Veranstaltung in Ebern als „sehr routiniert im Umgang mit den Regeln“ befand.

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