Ebern Pflegeheim vor Baubeginn

So soll es aussehen: Die Einrichtung aus nördlicher Ansicht (Lützeleberner Straße; oben) und mit Ansicht Ost (Dr. Wilhelm-Haller-Straße; unten). Foto: /Plan: Architekten Gick & Partner Bamberg

Freude im Eberner Stadtrat: Endlich steht der Bauantrag der Diakonie zum Seniorenheim im Mannlehen auf der Tagesordnung. In einer Frage aber herrscht noch Skepsis.

 
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Ebern - „Wir freuen uns sehr, dass wir das heute behandeln können“: Die Freude des Bürgermeisters teilten am Donnerstag nicht alle Stadtratsmitglieder – jedoch nur deshalb, weil wegen der aktuellen Situation nur eine reduzierte Besetzung tagte. Zehn statt 20 Stadträte plus Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) also durften den lang ersehnten Bauantrag des Diakonischen Werks Bamberg-Forchheim zur Kenntnis nehmen und ihm das gemeindliche Einvernehmen erteilen.

Mit einem Gesamtvolumen von rund 15 Millionen Euro wird das künftige Senioren-Pflegeheim im Mannlehen eine „gewichtige Investition, die hier in Ebern getätigt wird“, wie das Stadtoberhaupt betonte. Allein dies ist freilich schon Grund zur Freude, mehr aber noch, dass die nunmehr geplanten 84 Langzeit- und Kurzzeit-Pflegeplätze auch wirklich dringend benötigt werden. Baubeginn soll tatsächlich schon im März sein. Was auch den Vorteil hätte, so der Bürgermeister, dass sich aktuell keine Zauneidechsen dort befänden und somit auch nicht mehr ansiedeln würden. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren.

Während dieser Bauzeit ist eine provisorische Zufahrt auf der Nordseite (Lützeleberner Weg, unter Einbeziehung eines Feldweges) vorgesehen. Dort rollen dann nicht nur Baufahrzeuge, sondern auch der künftige Lieferverkehr. Bis es eine ordentliche Straße geben wird – was von der künftigen Haushaltsfrage abhängig sein wird – dient diese „Baustraße“ dann gewissermaßen als zweite Zufahrt zum Mannlehen.

Nach „fünf, sechs, sieben Jahren“, die das Projekt (ehemals noch als „Jung-und-Alt“-Mehrgenerationen-Projekt angedacht) die Stadt nun schon beschäftige, sei man „froh, dass es endlich losgeht“, fasste Stadtrat Dieter Gerstenkorn für die CSU zusammen. Seine Parteikollegin Isabell Zimmer konnte zustimmen, äußerte aber auch Bedenken. So regte sie an, die obere Mannlehen-Zufahrt für den Bauverkehr zu sperren. Schwierig, musste Bürgermeister Jürgen Hennemann da abwinken, denn beispielsweise die Müllabfuhr müsse dort ja auch fahren dürfen. Und dann gelte eben: „Entweder alle oder keiner.“

Skepsis äußerte die CSU-Stadträtin auch, was die geplanten 19 Stellplätze angeht, die der Bauherr auf dem Grundstück errichten wolle. „Mit Schichtbetrieb und Besuchern kann ich mir nicht vorstellen, dass das reicht“, so Isabell Zimmer, die sich um die Parkbuchten der Anwohner sorgte. Gemäß Garagen- und Stellplatzverordnung seien sogar nur 13 Stellplätze erforderlich gewesen, berichtete der Bürgermeister. Diese errechneten sich nach den Nutzungsangaben des Bauträgers und Erfahrungswerten; zuständige Baugenehmigungsbehörde ist das Landratsamt. Mit 19 Plätzen habe man schon mehr herausgeholt als gesetzlich notwendig. Dem gemeindlichen Einvernehmen stimmte das „halbierte“ Gremium am Donnerstagabend dann einstimmig zu.

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