Tipps vom Profi
Ob Modellbau überhaupt noch üblich ist bei Architekten? Oder wird heute alles am Computer-Bildschirm visualisiert? Doch, sagt Michael Glodschei, hin und wieder werde schon noch modelliert, beispielsweise auch mal grob aus Styropor geschnitzt, wie er sagt. Insgesamt aber kämen mittlerweile oft auch Studenten, die gar nicht mehr selbst zeichnen können – die Bilder entstehen eben heute oft computergesteuert. Tipps für die Werkarbeiten hat er dann trotzdem: Balsa-Holz beispielsweise, das sich leichter bearbeiten lässt. Und natürlich Ratschläge, was bauliche Aspekte betrifft – etwa, dass eine Treppe mindestens 80 Zentimeter breit sein muss.
Neben der Theorie lernen die Schüler mit ihren Traumhäusern aber auch sich selbst besser kennen – das, was für sie selbst im Leben und Wohnen wichtig ist, aber vielleicht auch ganz andere Seiten an ihren Mitschülern. Spannend ist das allemal, meint Kunstlehrer Claus Gehring. „Die Bandbreite der Häuser ist wirklich enorm und diese Vielfalt zeigt auch, wie unterschiedlich die Schüler charakterlich sind“, sagt er. Wer sich darauf einlässt, kann natürlich auch fachlich seinen Horizont erweitern: „Man lernt hier Ideen und Variationen kennen, auf die man selbst nie gekommen wäre.“
Ob aus den Träumen auch Realität werden kann? Da muss der Profi-Architekt dann aber die Erwartungen doch ein wenig dämpfen. Schließlich gelten im richtigen Leben Bebauungspläne, die nicht selten sogar die Ziegelfarbe vorgeben, energetische Überlegungen, tatsächliche Baukosten oder schlicht Fragen der Statik und Machbarkeit. Aber träumen wird man ja wohl noch dürfen.