Im ersten Schritt sei es nun wichtig, Bürger aus den zwei Altersgruppen zu finden, die erst einmal ihre Wohlfühlfaktoren in der Stadt reflektieren und dann auch selbst etwas machen wollen. Ideal wäre, wenn man die beiden Gruppen jung und alt zusammenbringen könnte, aber auch altershomogen wäre die Vorgehensweise vorstellbar.
Jürgen Hennemann sah die Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren schon etwas schwierig, weil die jungen Erwachsenen gerade beim Schulabschluss oder in der Ausbildung oder sogar schon weg von der Stadt seien.
Dem stimmte auch Winfried Geuß zu. Er verwies auf manche Jugendliche, die mehrmals in der Woche beim Sportverein oder der Feuerwehr seien. Man habe auch schon selbst einmal diese Thematik aufgegriffen mit einer Handy-Schulung „Jung hilft Alt“. Am leichtesten sei es vielleicht mit einem Austausch Alt und Jung innerhalb der Vereine. Matthias Scheibe, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule, nannte gerade die Altersgruppe der 18- bis 25-jährigen eine besondere Herausforderung. Diese Gruppe sei gut organisiert und könnte Apps ausprobieren. Natürlich gebe es auch Ultra-Aktive und solche, die schwierig zu motivieren seien. Man gebe „ja auch nur Leitplanken vor.“
Der Leiter des Jugendzentrums der AWO Manfred Jung stellte fest, dass die Besucher des Jugendzentrums meist keinen Sport betreiben. Ihm falle da auch die Arbeit mit dem Computer-Wissen ein, das sie den Älteren beibringen könnten. Andere hätten mehr eine mechanische Ader und die könnten auch von älteren Mechanikern profitieren. „Rentner haben oft unheimlich viel Wissen und das geht sonst verloren. Hier könnte man etwas machen.“
Irene Jungnickel, Stadtratsmitglied, dachte nicht nur an die Arbeit mit den Händen, sondern auch an die Sinne, wo man auch einen Meinungsaustausch mit den älteren Bürgern pflegen könnte, die sicherlich Interessantes aus ihrer Jugendzeit erzählen könnten.
Pfarrer Bernd Grosser fand es interessant, gerade die einzufangen, die noch nicht „an irgendeine Organisation oder einen Verein gebunden“ seien. „Dazu braucht man aber ein Andockthema mit dem Ziel, gemeinsam mit anderen etwas zu tun.“ Etwas anderes sei es mit Seniorengruppen ab 70 und 75 aufwärts, die unterhalten werden wollen. „Meine Idee wäre es, auf junge Alte zuzugehen. Der Glühweinstand wäre hierzu ein guter praktischer Andockpunkt. Dies wäre jetzt doch möglich ohne Maske.“
Walter Ullrich, Vorsitzender der Eberner Vereinsgemeinschaft mit 128 Vereinen im Stadtgebiet, berichtete von den Veranstaltungen wie Fasching oder Ferienprogramm. Vom Dachverband aus versuche man die Arbeit der Vereine zu unterstützen. In der nächsten Sitzung wolle er das Thema zur Sprache bringen. Stadträtin Irene Jungnickel, Stadtratsmitglied und Seniorenbeirätin, schlug vor, die Seniorengruppen ebenfalls mit einzubeziehen.
Professor Hassel benannte es abschließend als vorrangiges Ziel, eine Gruppe zusammenzubringen, welche die sechs Schritte mitgehe. „Für uns ist wichtig, dass sie überlegen, dass das zu ihrer Gruppe passt und sie das Projekt anschieben wollen.“ Diese Frage sollte bis Mitte November geklärt sein, sodass sich möglicherweise am 23. November um 16 Uhr alle interessierten Personen noch einmal treffen könnten.
Der Start des Projektes könne dann Ende Januar oder Anfang Februar erfolgen mit der anschließenden Auswahl einer Idee, die wünschenswert und machbar sei. Wer sich an diesem Forschungsprojekt beteiligen möchte, kann sich auch jetzt schon bei Bürgermeister Jürgen Hennemann im Rathaus melden.