Gabi Rögner redet sich in Rage. Auf der Tagesordnung des Eberner Stadtrates steht mit dem offiziellen Beschluss zur Gründung einer Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Trun in Frankreich ein eigentlich erfreulicher Punkt zur Debatte – vermutlich hatte eigentlich nicht einmal jemand mit einer Debatte gerechnet. Doch die CSU-Stadträtin hat den Kaffee auf. Nicht, weil sie keine freundschaftlichen Beziehungen zum französischen Nachbarn möchte, wie sie wortreich betont. Es sei wichtig, aus der Geschichte zu lernen und sie ins Positive zu kehren. Was ihr widerstrebt, ist die nachträgliche Absegnung durch den Stadtrat. „Über so weitreichende Entschlüsse wäre ich gern vorher informiert“, sagt die Stadträtin und führt die Kosten an, die eine offizielle Städtepartnerschaft verursacht – vornehmlich dem Steuerzahler, der beispielsweise künftige Stadtratsbesuche in der Normandie via Fördergelder kräftig unterstützt. Das könnte so mancher als billigen Kurzurlaub der Stadtratsmitglieder auslegen, fürchtet Gabi Rögner. Ihrem „Ja“ aus inhaltlichen und „Nein“ aus formalen Gründen schlossen sich Matthias Becht (JL) und Frank Kaiser (CSU) an. „Schade, wenn man vor vollendete Tatsachen gestellt wird“, meint Matthias Becht, Vieles auf dem Weg dorthin habe man nebenher erfahren, kritisiert Frank Kaiser.