Ebern Türen sind wieder geöffnet

Helmut Will
In Coronazeiten hatte die VG eine Sprechanlage angeschafft. Diese wird auch künftig im Einsatz bleiben. Foto: Helmut Will

Der Haushalt und insbesondere auch die Zugangsbeschränkungen zur Verwaltungsgemeinschaft Ebern standen im Fokus der Sitzung der Gemeinschaftsversammlung am Donnerstag. Die VG setzt weiter auf Terminvergabe.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Einen breiten Raum im Rahmen der VG-Versammlung in dieser Woche nahmen die bereits mehrfach diskutierten Öffnungsmodalitäten im VG-Gebäude ein (die Neue Presse berichtete). „Das wirkt wohl mehr nach außen, als der Millionenhaushalt, den wir gerade beschlossen haben, sagte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). Er verwies darauf, wie die Zugangsbeschränkungen infolge der Pandemie entstanden sind. „Damals haben wir eine Sprechanlage angeschafft, über die unsere Bürger sich mit der jeweiligen Abteilung verbinden können“, sagte Hennemann. Nun lägen zwei Anträge vor, einer von CSU-Mitgliedern in Ebern und einer von Verbandsmitglied Josef Kneuer, Gemeinde Pfarrweisach, die Türen wieder für den Publikumsverkehr zu öffnen. „Unsere Verwaltung war nie ganz geschlossen, jeder konnte sich über die Klingel oder das Telefon an den Eingängen melden, wurde hereingelassen oder konnte einen Termin vereinbaren“, so Hennemann. Jetzt habe man ein Konzept entwickelt, was sowohl den Bürgern als auch der Verwaltung und ihren Bediensteten entgegenkomme. Dieses erläuterte VG-Mitarbeiter Maximilian Schorn ausführlich. Eingangs sagte Schorn, dass die Terminregelung bei den Bürgern über drei Jahre durchaus auf ein positives Feedback gestoßen wäre, sie hätten reibungslos funktioniert. Terminvergaben fanden zeitnah statt, weggeschickt wurde niemand, ohne zu klären, wie sein Anliegen erledigt werden kann.

Schorn listete die Vorteile für die Bürger auf, die da wären: kürzere Wartezeiten, Abklärung des Anliegens im Vorfeld, entsprechende Vorbereitung des Sachbearbeiters in der Verwaltung. Als Nachteil könne nur die nötige telefonische Terminvereinbarung angeführt werden. Auch seien nur Vorteile für die Bediensteten der VG zu sehen. Das wäre eine bessere Planung der Arbeitszeit, insbesondere bei Personalengpässen, ein organisiertes Arbeiten wäre möglich und der Bedienstete wisse, mit welchem Anliegen der Bürger komme. Das machte Maximilian Schorn an Beispielen deutlich, wie beim Passamt. „Bei einer Einzelperson mit Termin beträgt hier die Bearbeitungszeit etwa 15 Minuten, bei Familien mit vier oder fünf Personen etwa eine Stunde. Ohne Termin müssten andere Personen diese Zeit auf dem Flur warten, mit Termin wohl nur kurze Zeit“, so Schorn. Ohne Termin „staue“ sich eventuell der Parteiverkehr, Bürger würden ungeduldig und bei den Mitarbeitern könnte ein „Druck“ entstehen, weil sie wissen, dass vor der Tür mehrere Personen warten, aufgerufen zu werden. Mit einer Terminvergabe könne dem entgegengewirkt werden. Auch beim Standesamt habe die Terminvergabe nur Vorteile, weil bei Vereinbarung eines Termins dem Bürger schon gesagt werden könne, was er, beispielsweise bei Eheschließung, alles mitbringen sollte. So könne sich der Antragsteller eventuell einen weiteren Termin sparen, sollte er ohne vorherige Absprache etwas vergessen haben. Das von Schorn erarbeitete Konzept sieht nun vor, dass die Eingangstüren, Haupt- und Hintereingang der VG, zu den allgemeinen Öffnungszeiten, Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und Dienstag und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr geöffnet sind. Allerdings ist für das Sachgebiet „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ (Einwohnermelde- und Passamt, Standesamt, Gewerbeamt, Friedhofsamt, Soziale Angelegenheiten und Rentenwesen) grundsätzlich weiterhin eine vorherige Terminvereinbarung erforderlich. Der Zugang hier erfolgt im Erdgeschoss über das dortige Zimmer E.01. „Ja, in dringenden Fällen können Bürger auch ohne Anmeldung vorsprechen, müssen aber mit einer Wartezeit rechnen“, so Maximilian Schorn.

Von den Mitgliedern der VG-Versammlung wurde das Konzept insgesamt positiv aufgefasst. Bürgermeister Hennemann zeigte sich überzeugt, dass man damit den Wünschen weitestgehend nachgekommen sei. „Ich denke, wir haben hiermit ein bürgerfreundliches und gutes Modell gefunden, was auch Sinn macht“, so der Bürgermeister. Als einziger war mit den Beschränkungen, Terminvereinbarung, Josef Kneuer, Gemeinderat in Pfarrweisach, nicht so recht einverstanden. Etwas emotional trug er vor, dass die Verwaltung dem Bürger zu dienen habe und deshalb jederzeit für alle offen sein sollte. Das wäre mit der vorgesehenen Regelung der Fall, entgegnete Hennemann und verwahrte sich gegen verschiedene Einwände von Josef Kneuer. Es bestand schließlich Einverständnis mit dem vorgetragenen Konzept. „Wir können das jetzt ja mal ausprobieren. Nachbessern können wir, so nötig, immer noch, brachte es Stadtrat Klaus Schineller (Grüne) auf den Punkt. Ein Mitglied des Gremiums wollte wissen, ob der Bürger im Eingangsbereich sehen kann, wen er wo erreichen kann. Der Bürgermeister dazu: „Da bist du schon zigmal vorbeigegangen, hast du die Hinweistafeln noch nicht gesehen?“

Bilder