Für die Eberner Gastronomie wiederum gilt, dafür sorgte das Stadtratsgremium dann in seiner vergangenen Sitzung per Mehrheitsbeschluss, eine Sperrzeit von 3 Uhr. Auch hier hätte es der Hauptausschuss gerne anders gesehen, nämlich mit einer exakten Angleichung an die Festzeiten. Auch dies auf Empfehlung der Sicherheitsbehörden, wie der Bürgermeister sagt. Hier wiederum gilt das Stadtrats-Veto: Die Kneipen im Stadtgebiet dürfen bis 3 Uhr in den Innenräumen geöffnet haben, Ausschank draußen gilt allerdings nur bis 22 Uhr gemäß den gesetzlichen Regelungen samt Nachtruhe. Da nun die Rathaus-Bar aber über eine eigene Schankgenehmigung verfügt und entsprechend nicht zum Altstadtfestgelände zählt, ist auch hier die Sperrzeit bei 3 Uhr festgelegt.
Entscheidung über Zukunft im Herbst
Nur die Beachparty im Finanzamtshof, die wird es wohl nicht mehr geben. „Zumindest in ihrer bisherigen Form, mit Cocktails und harten alkoholischen Getränken in der Nacht, ist sie beerdigt“, bestätigte Bürgermeister Jürgen Hennemann der NP am Freitag. Man könne sie aber durchaus mit anti-alkoholischen Getränken, vielleicht auch mit Bier, wieder einführen, so der Bürgermeister. Und: „Im Herbst muss der Stadtrat sagen, wie er das Altstadtfest künftig haben will.“ Es werde wieder eine Ausschreibung für einen externen Veranstalter geben, „es ist nicht gut, dass die Stadt das selber macht“, sagt Jürgen Hennemann: Dies sei auch nicht mehr zeitgemäß. Einem künftigen Vertragspartner könne die Stadt dann sagen, wie sie es denn in Zukunft gerne hätte: ein „Bierfest mit Blasmusik oder Halligalli“, wie es der Bürgermeister formuliert. Die zukünftige Ausrichtung des Eberner Altstadtfestes dürfte im Herbst erneut zu heißen Diskussionen führen.
Weshalb es heuer kein Kabarett-Programm gibt
Keine Beachparty beim Eberner Altstadtfest mehr – die Enttäuschung darüber dürfte am lautesten geäußert worden sein. Naturgemäß etwas stiller äußerten die Liebhaber des seit vielen Jahren bestehenden Kabarettprogramms im Rathaushof ihr Bedauern, dass es heuer wohl nichts wird mit Comedy zum Nulltarif.
Das hat laut Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) nun gleich zwei Gründe. Zum einen gebe es da in diesem Jahr erstmals eine Überschneidung mit dem Programm der Open-Air-Veranstaltungsreihe auf Schloss Eyrichshof. Die beginnt nämlich diesmal ein paar Tage früher und damit gleichzeitig zum Altstadtfestwochenende. Nicht nur das: Ausgerechnet am Sonntag gastiert im Schlosshof der fränkische Kabarett-“Dreggsagg“ Michl Müller – harte Konkurrenz für ein üblicherweise ebenfalls am Sonntag angesetztes Kulturprogramm im Rathaushof. „Es hat keinen Sinn, hier eine Gegenveranstaltung zu starten“, sagt Bürgermeister Hennemann. Der Veranstaltungsservice Bamberg habe sich im Übrigen für diese Planung entschuldigt; man habe das nicht im Blick gehabt, berichtet der Bürgermeister. Passiert ist aber passiert.
Doch auch die Kostenfrage war ein Faktor bei der Entscheidung, in diesem Jahr kein Kabarettprogramm mehr anzubieten. Die Kosten stünden in keinem Verhältnis zum schon aus Platzgründen „eher begrenzten Publikum“, wie Hennemann sagt. Er schätzt den Verlust daher nicht allzu groß ein, zumal auch das Altstadtfest schließlich in erster Linie ein Fest zur Begegnung sei.
Mit den Auftritten der Musikschule, ergänzt von Beiträgen ukrainischer Künstler, habe man guten Ersatz gefunden und zudem „auch ein schönes Zeichen“ gesetzt.
Gut 20 000 Euro legt die Stadt jährlich auf ihr Altstadtfest drauf, teils für ihr Musik- und Kulturprogramm, teils für Arbeiten des Bauhofs. Doch ein Eintritt, wie in Sand oder nun auch erstmals bei der Bamberger Sandkerwa, wäre im Altstadtbereich schwer umzusetzen. Wo ist der Anfang, wo das Ende des Festgeländes? Was macht man mit den Anwohnern? Und wenn sich jemand einfach nur ein Eis von der Eisdiele am Marktplatz holen will?
Allerdings: Man überlegt nun bereits, die Comedy bei einer separaten Veranstaltung zurück nach Ebern zu holen, dann eben mit Eintritt. „Da gibt es schon konkrete Gedanken“, verrät Quartiersmanager Stefan Kaiser.