Daneben soll das MVZ in Ebern verstärkt und ausgebaut werden mit den Schwerpunkten Innere Medizin und Gastroenterologie mit Belegarzttätigkeit sowie dem Aufbau eines ambulanten unfallchirurgischen bzw. orthopädischen Schwerpunktes mit Durchgangsarzt-Praxis und ambulantem OP-Zentrum. Auch hier konnte Wilfried Neubauer Positives berichten: Ein „sehr erfahrener Facharzt“ interessiere sich für eine Tätigkeit im MVZ Ebern, die Einstellung sei zum Jahreswechsel 2021/22 vorgesehen. Der Arzt habe einen „relativ umfangreichen OP-Katalog“, so Neubauer: „Genau der Mann, den wir in Ebern brauchen.“
Weitergeführt wird die Wachstation IMC mit drei bis fünf Betten und der palliativmedizinische Dienst mit drei Betten. Insgesamt wird die Abteilung Innere Medizin damit dann über 50 Betten verfügen.
Vieles spreche nach intensiven Gesprächen mit den betroffenen Abteilungen dafür, dass künftig nun doch auch Labor und Röntgen im Eberner Haus erhalten bleiben sollen, konnte Wilfried Neubauer dann vermelden. „Wir wollen die Mannschaft dort nicht zerschlagen“, so Neubauer. Die Mitarbeiter würden sehr am Eberner Haus hängen, ein Abzug wäre „ein schlechtes Zeichen“. Rund 5000 Röntgenleistungen pro Jahr seien schließlich im MVZ zu erwarten, eine Auslastung sei also wahrscheinlich. Hier erarbeite man gerade ein Konzept „mit Anbindung an das Haus Haßfurt“, was abschließend im Verwaltungsrat noch diskutiert und abgesegnet werden müsse.
Keine originäre Aufgabe des Landkreises mit seinem Kommunalunternehmen wiederum sei die Notarztversorgung. Hier liege der Sicherstellungsauftrag beim Rettungszweckverband Schweinfurt. Landkreis und Krankenhaus würden sich aber wie bisher beteiligen, solange am Haus Ärzte dafür qualifiziert seien. Hierzu werde auch ein Arzt (Orthopäde und Chirurg, gleichzeitig auch Allgemeinarzt), der bereits am Haus Ebern tätig ist und am Notarztdienst teilnehme, am Standort Ebern bleiben.
Und noch ein kleines Zugeständnis gibt es: Zwar soll wie geplant die ambulante chirurgische Notfallversorgung nur werktags zwischen 8 und 18 Uhr über das MVZ erfolgen, geprüft wird laut Neubauer aber derzeit eine zeitbegrenzte zusätzliche Versorgung an Wochenenden und Feiertagen für jeweils drei oder vier Stunden am Vormittag. Dies sei vorstellbar, wenn zum einen die Labor-/Röntgenmannschaft an diesen Tagen im Haus sei, und zum anderen der Haftpflichtversicherer mitmache. Auch der künftige Chefarzt müsse mit im Boot sein, „da geht es auch um Verantwortung“, so Wilfried Neubauer. Durchschnittlich einen Patienten am Tag habe man bislang in der künftig unbesetzten Zeit werktags zwischen 18 und 8 Uhr gezählt, an Wochenenden und Feiertagen ganztägig durchschnittlich fünf. Zu wenig, um einen ganzen Apparat vorzuhalten, wie Neubauer die „künftige Lücke im nördlichen Landkreis“ bedauert.
Vom Abzug der Chirurgie abgesehen sei das Konzept jedoch „rund und bedarfsgerecht“.