Eberner Pfarrer Neues Datum für den Abschied?

Pater Rudolf Theiler soll in den Ruhestand versetzt werden. Im Gespräch ist nun nicht mehr Herbst 2022, sondern Mitte 2023.Foto:Tanja Kaufmann/ NP Archiv Foto:  

1017 Unterschriften haben sich für einen Verbleib von Pater Rudolf Theiler in Ebern ausgesprochen. Eine Reaktion aus Würzburg gab es bislang nicht. Nun soll ein Gespräch stattfinden – offenbar auch über einen neuen Termin der Ruhestandsversetzung.

 
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Ein schwerer Schlag für die Gemeinde und den Pfarrer selbst war die Nachricht aus Würzburg, dass Pater Rudolf Theiler seinen Hut nehmen soll – und zwar noch in diesem Jahr. Erreicht hatte sie den Eberner Pfarrer am 7. Dezember 2021 – persönliche Gespräche mit ihm hatte es seitdem nicht gegeben. Das soll sich nun ändern.

In der Würzburger Diözese war es bislang üblich, dass Priester mit 70 Jahren in den Ruhestand gehen, die Altersobergrenze für Ordensleute lag jedoch bei 75 Jahren. Diese Regelung hatte Rudolf Theiler selbst vor einigen Jahren beim damals zuständigen Würzburger Personalchef erfragt. Doch im vergangenen Jahr wechselte die Personalkommission, und mit ihr offenbar die Bestimmungen. „Zur Zeit“, so informierte ein Schreiben im März 2022 Theilers Ordensoberen Pater Klaus Rudolf Schenkelberger, sei angedacht, „die beiden Pfarreiengemeinschaften (gemeint sind Ebern und das weiterhin unbesetzte Pfarrweisach, Anmerkung der Red.) im Bezug auf die Leitung zum Herbst 2022 personell neu aufzustellen“. Eine kurzfristige Ruhestandsversetzung zwangsweise, gewissermaßen, die Rudolf Theiler in Not brachte: Mit Amt und Würden verbunden ist auch der Wohnsitz im Pfarrhaus, den der 71-Jährige innerhalb weniger Monate verlieren würde – wohin mit Hund und Katz, vor allem aber auch mit der 84-jährigen Haushälterin, um die sich der Pater kümmert?

Man werde in diesem Jahr mit Rudolf Theiler das Gespräch suchen und gemeinsam eine gute Lösung finden, hieß es aus Würzburg in der Folge all jenen gegenüber, die sich für den Eberner Stadtpfarrer einsetzten: Dekan, Kollegen, Mitarbeiter, ja sogar Bürgermeister und der Landrat. Auch Unterschriften wurden gesammelt, 1017 an der Zahl, die sich für den Verbleib des Karmelitenpaters in Ebern aussprachen. Eine Reaktion aus Würzburg direkt nach Ebern? Bisher Fehlanzeige. Doch nun tut sich etwas. „Die Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariats Würzburg ist mit Karmelitenpater Rudolf Theiler im Gespräch und in einem guten Austausch, ebenso mit dessen Ordensleitung in Bamberg“, schreibt Markus Hauck, Pressesprecher der Diözese, auf Anfrage unserer Zeitung. Und: „Ende Juni setzen sich Pater Theiler, Pater Klaus Rudolf Schenkelberger, Theilers Ordensoberer, Pfarrer Stephan Frank, diözesaner Priesterreferent, und Ordinariatsrat Robert Hambitzer, Leiter der Hauptabteilung Personal, zusammen, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.“ Aufhorchen lässt dieser Satz: „Die Diözese bleibt bei ihrem Entschluss, dass Pater Theiler spätestens Mitte 2023 mit Auslaufen seines Gestellungsvertrages in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird.“ Vom Termin Mitte nächsten Jahres höre er zum ersten Mal, zeigt sich Pater Rudolf Theiler, mit der Antwort aus Würzburg konfrontiert, erstaunt. Bisher drohte das Ende zum September dieses Jahres. Und auch im nächsten Jahr übrigens läuft der Gestellungsvertrag – das ist die Vereinbarung zwischen Diözese und Orden – nicht aus, sondern müsste gekündigt werden.

Just in diesen Tagen habe es erstmals Telefongespräche zwischen ihm und dem diözesanen Priesterreferenten Stephan Frank gegeben, bestätigt Rudolf Theiler; am Freitag will man sich erstmals persönlich mit dem Eberner Pfarrer treffen. Und auch Landrat Wilhelm Schneider (CSU) soll eine Audienz bekommen, wie Bistumssprecher Hauck schreibt: „Zwischen Bischofshaus und dem Büro des Landrats ist ein Telefontermin avisiert.“ Die Eberner Pfarrstelle ist derweil bereits für eine Neubesetzung ausgeschrieben.

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