Ehepaar sucht neue Bleibe Obdachlos nach dem Feuer

Vorübergehend wohnen Peter und Marina Neumann mit Hündchen Elvis auf der Couch von Peter Neumanns Stieftochter. Ein Dauerzustand ist das nicht. Foto: privat

Nach dem Großbrand in Au Ende vergangener Woche ist das Mietshaus von Peter und Marina Neumann nicht mehr bewohnbar. Das ältere Ehepaar sucht nun dringend eine neue Bleibe für sich und Hündchen Elvis. Die muss einige Anforderungen erfüllen.

 
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Seit vergangenem Freitag bewohnen Marina und Peter Neumann aus Au eine Couch bei Peter Neumanns Stieftochter in Marktrodach. An seiner Seite hat das ältere Ehepaar den einjährigen Mischlingsrüden Elvis. Das ist dann aber auch schon so ziemlich alles, was die beiden 62-Jährigen noch haben: Bei dem Brand einer Scheune in Au in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (unsere Zeitung berichtete) sind auch zwei Wohnhäuser in Mitleidenschaft gezogen worden – eines davon haben die Neumanns gemietet. Oder besser gesagt: hatten. Denn bewohnbar ist es jetzt nicht mehr.

60 bis 70 Quadratmeter und barrierefrei

„Wir suchen jetzt ganz dringend eine neue Wohnung oder ein kleines Häuschen“, sagt Peter Neumann. Denn bei seiner Stieftochter zu bleiben, sei auf Dauer unmöglich: Sie habe Kinder und definitiv keinen Platz für zwei weitere Bewohner. 60 bis 70 Quadratmeter sollte sie ungefähr groß sein, die neue Wohnung. „Und sie muss im Erdgeschoss sein und möglichst barrierefrei. Denn ich bin ein Pflegefall und nicht so gut zu Fuß“, seufzt er. Im Februar stehe eine weitere Operation bei ihm an, nach der er schlimmstenfalls im Rollstuhl sitzen könne. Wichtig sei natürlich auch, dass Elvis mit einziehen darf. „Er ist absolut stubenrein und völlig unkompliziert. Er ist die treueste Seele, die es gibt“, versichert der stolze Besitzer.

Bis zu 700 Euro warm

Doch es gebe noch ein paar weitere Anforderungen an die neue Bleibe: Es dürfe keine Wohnung einem größeren Mehrfamilienwohnhaus sein. „Das packe ich nervlich nicht mit so vielen Leuten“, erklärt Peter Neumann. Er sei herzkrank, leide an Asthma und einiges mehr. „Wir sind nicht anspruchsvoll, aber es sollte schon eine ordentliche Wohnung sein, in der wir uns wohlfühlen und in der wir den Rest unseres Lebens verbringen können“, sagt er. Schön wäre eine kleine Terrasse – die sei aber kein Muss. Kosten dürfe das Ganze bis zu 700 Euro monatlich warm – mehr könnten sich die beiden nicht leisten. Am liebsten würden sie in der Gemeinde Küps bleiben. Vorstellen könnten sie sich aber auch, nach Marktrodach oder Kronach zu ziehen. Wichtig sei, dass Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe sind.

Der Großteil des Eigentums ist nicht mehr zu gebrauchen

Dass ihr Haus in Au von jetzt auf gleich nicht mehr bewohnbar ist, können die Neumanns immer noch nicht so richtig fassen. „Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt“, bedauert Peter Neumann. Mehr als elf Jahre lang hätten er und seine Frau nun dort gelebt und auch einiges an Geld hineingesteckt. „Wir haben ein Carport gebaut, ein neues Bad eingebaut und und und“, zählt er auf. „Unsere Sachen dürfen wir noch herausholen. Aber da muss man sehen, was überhaupt noch zu gebrauchen ist. Das meiste ist verbrannt oder nass“, ergänzt Marina Neumann. Auch mit der Versicherung, Statikern und so weiter gebe es noch einiges zu klären.

Rathaus Küps koordiniert die Wohnungssuche

Der Küpser Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) möchte den Neumanns gerne helfen. „Zweifellos ist das eine außergewöhnliche Situation. Es ist schlimm, wenn man plötzlich nur noch mit dem, was man auf der Haut trägt, da steht“, findet er. Auf verschiedenen Kanälen habe er bereits Wohnungsgesuche für das Ehepaar gestartet. Bis jetzt habe er jedoch noch keine passenden Angebote bekommen. „Wer etwas hat oder weiß, soll sich einfach im Küpser Rathaus melden. Wir koordinieren das dann“, bittet er.

Ermittlungen dauern an

Als Brandursache geht die Polizei nach wie vor von einem technischem Defekt an einem bei der Scheune geparkten E-Trike aus, wie Rainer Erfurt von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberfranken informiert. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Coburg dauerten jedoch weiter an.

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