Ehrennadel für Ernst Kundmüller Bischof dankt für treue Dienste

Sabine Weinbeer
Fast fünf Jahrzehnte ist Ernst Kundmüller Mesner in Weisbrunn. Anlässlich seines 85. Geburtstages hat ihm Bischof Franz Jung die Ehrennadel des Bistums Würzburg verliehen. Herzlich dankten ihm Pfarrer Bernhard Öchsner (links) und Pastoralreferentin Barbara Heinrich. Foto: /Weinbeer

Die Kirche St. Johannes der Täufer ist das besondere Herzensanliegen von Ernst Kundmüller. Seit fast fünf Jahrzehnten ist er hier der Mesner.

 
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Weisbrunn - Für seine besonderen Verdienste wurde Ernst Kundmüller unlängst anlässlich seines 85. Geburtstags von Bischof Franz Jung mit der Ehrennadel des Bistums Würzburg ausgezeichnet. Kundmüller habe sich um das Bistum verdient gemacht, schreibt der Bischof – und das können wohl alle Weisbrunner nur unterschreiben. Pfarrer Bernhard Öchsner dankte bei der Überreichung der Urkunde dem rührigen Mesner für alle seine Dienste – und die sind wahrhaft außergewöhnlich.

Dabei kann sich Ernst Kundmüller auf ein stabiles Netzwerk verlassen, dem er den Dank des Bischofs weiterreichte. Die gesamte Familie Kundmüller unterstützt den Vater und Opa in seinem Dienst, den dieser auch nach seinem 85. Geburtstag weiterführen will. Ehefrau Erna war vor allem in Fragen Blumenschmuck immer an seiner Seite. Inzwischen sind die meisten Aufgaben auf Tochter Claudia übergegangen, der die Weisbrunner Kirche ebenso am Herzen liegt, wie dem Rest der Familie.

Eher nüchtern wirkt die Weisbrunner Kirche, die 1966 eingeweiht wurde, von außen. Doch wer sie betritt, sieht auf den ersten Blick, dass hier ein ganz besonderer Geist weht. Immer wieder werden die Kundmüllers aktiv, wenn es gilt, Helfer oder Geld für Arbeiten an der Kirche zu suchen.

Das markante Gotteshaus wurde in diesem Jahr 55 Jahre alt. Eigentlich hätte die Kirchengemeinde das groß gefeiert, doch Corona hat auch dieses Jubiläum in den Hintergrund rücken lassen. Die Gottesdienstgemeinde wurde in Pandemiezeiten etwas kleiner, doch die Kirche bietet viel Platz, zwei Eingänge und frei stehende Bänke, sodass den Infektionsschutz-Auflagen optimal entsprochen werden kann.

Dass er einmal die Weihwasserkessel leeren und dafür Desinfektionsspender im Windfang aufstellen würde, das hätte sich Ernst Kundmüller noch vor einigen Jahren nicht träumen lassen. Doch wie so oft in der langen Zeit als Mesner hat er sich den Gegebenheiten gefügt und sein Möglichstes getan, damit auch weiterhin Gottesdienste in Weisbrunn stattfinden können.

Der Mesner-Dienst ist vielfältig. Eine Stunde vor den ersten Gläubigen ist der Mesner schon gefragt: Aufsperren, Evangeliar und Messbuch vorbereiten, die liturgischen Gefäße bereitstellen, die Ministranten im Empfang nehmen, rechtzeitig läuten, Kerzen anzünden und dann dem Pfarrer oder der Pastoralreferentin assistieren. Das Ganze im Advent auch in aller Herrgottsfrühe, wenn um 6 Uhr Rorate gefeiert wird.

Richtig zur Hochform fuhr Ernst Kundmüller in jüngeren Jahren auf, wenn ein Fest anstand. Keiner kann ihm widerstehen, wenn er bei Blaskapelle oder Feuerwehr um Unterstützung bittet – fast alle Weisbrunner Verantwortlichen waren bei ihm schon Ministranten und sind ihm bis heute verbunden, die Blaskapelle probt zudem in der Kirche.

Als 1960 mit den Planungen für das neue Gotteshaus begonnen wurde, wurden im Untergeschoss der am Hang liegenden Kirche Jugendräume eingeplant, die vielfältig genutzt werden – auch für die Seniorenarbeit und von der Blaskapelle als Probenraum. Gleich nach dem 50. Jubiläum, das noch groß gefeiert wurde, gab es eine Baumaßnahme, um diese Räume wie auch die Kirche selbst barrierefrei zu erschließen. Und wieder waren die Kundmüllers damit beschäftigt Helfer zusammenzutrommeln und Geld für die Finanzierung einzusammeln. Unter anderem mit einem großen Kirchenbasar.

Gerne schart Ernst Kundmüller auch seine Mesner-Kolleginnen und Kollegen um sich. Für die Ausrichtung mehrerer Mesner-Treffen für die gesamte Region einschließlich Schweinfurt dankte ihm bei der Ehrung Ewald Moser vom Mesner-Verband. Ob beim Mesner-Treffen oder beim Kirchenjubiläum – wenn die Kirchengemeinde Weisbrunn einlädt, dann rauchen die Backöfen und die Grills um die Wette. Keine Frage, dass die gesamte Familie Hornung, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel dabei aktiv sind und den Opa in seinem Dienst unterstützen. Die Gottesdienstgemeinde applaudierte herzlich, als die Ehrung des Bischofs überreicht wurde. „Das kann aber nur symbolisch sein für diesen außergewöhnlichen Dienst“, betonten Pfarrer Bernhard Öchsner und Pastoralreferentin Barbara Heinrich, die einen Großteil der Gottesdienste in Weisbrunn gestaltet.

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