„Im Sport sind alle gleich“

Darunter auch Muhammer Nacak aus Coburg. Der 49-Jährige engagiert sich seit rund acht Jahren als Trainer beim Turnverein 1848. Dort bietet er an vier Wochentagen sogenanntes Ninja-Warrior-Training, Kinderturnen und Fußballtraining an, jede Woche betreut der gelernte Polsterer in seiner Freizeit rund 150 Kinder. „Die Auszeichnung war für mich eine große Überraschung“, freut sich Muhammer Nacak und verrät, dass er vor dem Ehrungsabend sehr aufgeregt war. Die Veranstaltung selbst beschreibt er als ein großartiges Erlebnis, mit guten Gesprächen, Gratulationen und Blumen für seine Ehefrau Hacer.

Ausgezeichnet wurden Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien „Innovation“, „Jugend“, „Integration/Inklusion“ – stellvertretend für das große ehrenamtliche Engagement im gesamten bayerischen Sport. Muhammer Nacak ist der neue Ehrenamtspreisträger im Bereich Integration/Inklusion. Ihm ist es bei seinen Trainingsstunden wichtig, dass alle Kinder sich wohlfühlen, egal aus welchem Elternhaus sie kommen. „Im Sport sind alle gleich“, sagt er. Dabei setzt Nacak auf Freiwilligkeit statt Druck, „es ist okay wenn die Kinder mal einen schlechten Tag haben, die Hauptsache ist doch, sie bewegen sich mit Freunden und gehen glücklich nach Hause“, fasst er seine Herangehensweise zusammen.

Astrid Hess, Vorsitzende beim TV 1848 Coburg, hat Muhammer Nacak für die Ehrung vorgeschlagen. „Er ist das beste, was einem Verein passieren kann“, schwärmt sie von seinem Engagement und berichtet von vielen positiven Rückmeldungen von Eltern. „Man merkt in jeder Minute, dass ihm alle Kinder am Herzen liegen“, sagt Hess über den Trainer.

Der Bayerische Innen- und Sportminister Joachim Herrmann dankte beim Gala-Abend allen Ehrenamtlichen im Sport für deren unverzichtbares Engagement: „Sie gestalten und fördern voller Hingabe und Leistungsbereitschaft das Vereinsleben. Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz wäre unsere Gesellschaft sehr viel ärmer“, sagte er. Der CSU-Politiker betonte: „Gerade in einer Zeit, in der die persönliche Selbstverwirklichung einen zunehmend höheren Stellenwert als der Dienst am Nächsten zu haben scheint, setzt Ihr bürgerschaftliches Engagement einen Kontrapunkt.“ Der Sport brauche die Ehrenamtlichen, denn ohne deren Engagement wären sportliche Erfolge des Einzelnen und der Gemeinschaft nicht möglich. „Es gäbe kein Vereinsleben, kein Sporttreiben im Verein, keine Nachwuchsförderung und auch kein Sich-Miteinander-Messen in Wettkämpfen“, sagte Herrmann in seiner Rede.

Auch BLSV-Präsident Jörg Ammon würdigte die Leistungen aller im organisierten Sport tätigen Ehrenamtlichen und vor allem der diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger: „Ich danke allen, die sich im bayerischen Sport so ausgezeichnet engagieren, von ganzem Herzen. Ihr freiwilliger Einsatz ist unverzichtbar, damit unser Sport auch weiterhin erlebbar ist und bleibt.“ Er appellierte nachdrücklich dafür, sich auch weiterhin so vorbildlich zu engagieren. Zu den Ehrengästen des Gala-Abends gehörten die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (zugleich Ehrenamtsbeauftragte im Freistaat Bayern), Gudrun Brendel-Fischer (zugleich Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung) sowie der Präsident der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung und Partner des BLSV, Claus Niederalt. Für die musikalische Begleitung sorgte das Polizeiorchester Bayern.