Wie dieser durchschnittliche Flottenwert bis 2021 auf offizielle 95 Gramm je Kilometer sinken soll, ist vermutlich vielen Autobauern noch ein Rätsel. Doch wenn es dabei bleibt, kostet danach jedes Gramm zusätzlich. Und zwar 95 Euro je Fahrzeug. Und das ist noch nicht das Ende. Nach dem Willen der Umweltminister soll der CO2-Ausstoß von 2020 bis 2030 um weitere 35 Prozent sinken. Dann dürften nur mehr knapp 62 Gramm je Kilometer die Endrohre verlassen. Das ist weniger als die Hälfte des aktuellen Wertes.
Im Prinzip bleiben also zwei Möglichkeiten: sparsamere Autos – oder Strafe. Beides belastet die Bilanzen der Hersteller. Und zwar umso stärker, je ungebrochener der Trend zum Dickschiff anhält. Kein Wunder, dass die Konzern-Bosse in schöner Regelmäßigkeit mit massivem Job-Abbau drohen.
Sehr viel wahrscheinlicher wird also wohl ein dritter Weg: Beim Stickoxid fangen die ersten Politiker schon an, über die Sinnhaftigkeit von Grenzwerten zu streiten und darüber, ob womöglich an den falschen Stellen oder gar in deutscher Gründlichkeit zu genau gemessen wird. Und in der Tat sind am Arbeitsplatz zum Teil deutlich höhere Konzentrationen erlaubt als auf den Straßen.
Gut möglich, dass eine ähnliche Debatte auch bei Feinstaub und CO2 in Gang kommt. Mit dem Ziel lascherer Limits. Wo nichts überschritten wird, gibt’s schließlich auch kein Problem. Ist ein altbewährtes Konzept. Nennt sich Selbstbetrug. Ist aber nicht strafbar…