Acht Fahrstufen geleiten sanft voran. Dank GPS kennt das Getriebe den Weg und kann passend sortieren. Und trotz 2,7 Tonnen käme man sogar in 5,2 Sekunden von Null auf Hundert. Aber einen Rolls treten? Nein! Wer nicht die Zeit hat, in Würde zu akzelerieren, sollte wohl besser woanders einsteigen.
Apropos: Die seitlichen Portale öffnen auch beim Cullinan gegenläufig. An Platz herrscht kein Mangel. Was nicht verwundert bei 3,30 Metern Radstand. Hinten hat man die Wahl: Dreier-Sitzbank zum Umklappen oder Einzelsitze mit Bar in der Mittelkonsole. Zugang zum Gepäck-Abteil verschafft – selbstverständlich elektrisch – eine zweigeteilte Heckklappe, deren unteres Drittel eine prima Picknick-Bank abgibt. Wer lieber Lasten als Leute transportiert – komplett bestuhlt packt der Gigant aus Goodwood 600 Liter weg, flachgelegt sind es knapp zwei Kubikmeter.
Und so schwebt man dahin. Luftgefedert, schallgedämpft und rundum erwärmt. Derweil eine Kamera die Straße im Blick hat und das Fahrwerk auf Ungemach einstellt. Sollte ein Rad gar Traktion verlieren, wird automatisch nachgedrückt. Weil nicht nur alle vier Räder treiben, sondern auch lenken, kurvt sich’s durchaus kommod. Bei schneller Bogenfahrt indes neigt der Cullinan zum Neigen.
Dafür kann man auch mal abseits des Asphalts unterwegs sein. Die 22-Zöller sorgen für ausreichend Luft nach unten, per Offroad-Knopf gibt’s noch mal vier Zentimeter extra. Den Rest erledigen diverse Fahrprogramme für Schnee, Sand oder Matsch.
Das alles hat seinen Preis. Einem Diamanten angemessen. Ab 313 350 Euro kann man einen Cullinan sein eigen nennen. Die meisten dürften deutlich teurer verkauft werden. Rund ums Juwel sind Sparfüchse und Krämerseelen üblicherweise selten zu finden.