Und wer es nicht so sehr mit dem Alltäglichen hat – die Ikone der Marke steht genau für dieses Gefühl. Der offene Kult-Roadster MX-5 bringt seit vier Generationen Lenkradspaß. Kleines Auto, kleiner Motor, kleines Geld. Wo der Fahrer nicht nur im Zentrum steht, sondern fast genau dort sitzt. Was sie bei Mazda "Jinba Ittai" nennen – das Gefühl der Einheit von Ross und Reiter. Und wo, wenn nicht in Origami-Land, fänden sich die Großmeister jener Kunst, ein Deckengewölbe in ein winziges Zweisitzer-Heck hineinzufalten?
Den ersten Schritt zum Elektroauto setzt Mazda vor einem halben Jahrhundert auf der Tokyo Motor Show. Das futuristische Hybrid-Concept EX005 überrascht durch die kühne Kombination aus Wankel und Wicklung – mehr aber noch durch die in Diamantform angeordneten Räder, mit denen sich der Wagen per Joystick auf der Stelle drehen kann.
Und nun, im hundertsten Jahr seiner Geschichte, startet Mazda in ein neues Zeitalter. Am 19. Mai begann die Produktion des vollelektrischen MX-30 – ein vorrangig für Europa entwickelter Crossover. Der frontgetriebene Antriebsstrang kombiniert einen 145 PS starken E-Motor mit einer 35,5 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie. Das Ergebnis sind 262 Kilometer Reichweite (WLTP). Nicht üppig – aber eben auch nicht verschwenderisch in Sachen Ressourcen. Genau das hatten sie bei Mazda im Sinn: das Gleichgewicht zwischen Reichweite und Ökobilanz.
Die ersten MX-30 (ab 33 490 Euro) rollen am 25. September in die Schauräume der deutschen Händler. Und selbstverständlich fährt Mazda auch jenseits des Antriebs seinen bewährt eigenen Weg. Mit gegenläufig öffnenden Freestyle-Türen als Reminiszenz an den RX-8, einer zu schweben scheinenden Mittelkonsole und dem verstärkten Einsatz umweltfreundlicher Materialien. So bestehen Teile des Innenraums aus recycelten Plastikflaschen – und aus Kork. Eine Rückkehr zu den Wurzeln.
Wer Freude an Mazdas bewegter Geschichte hat, dem sei die Wertachstraße 29b in Augsburg empfohlen. Früher wurden in der riesigen Halle Straßenbahnen gewartet, heute steht das Areal zum großen Teil unter Denkmalschutz. So finden Historie und Historisches zueinander – zum einzigen Mazda-Museum außerhalb des Firmensitzes in Hiroshima. Zu sehen sind seltene Stücke, Rekordfahrzeuge, Prototypen und Autos mit besonderer Geschichte. Von überall auf der Welt und von weit vor Zoom-Zoom. Aktuell letztes Restaurierungsobjekt ist ein Transport-Dreirad von 1950. Das älteste erhaltene in ganz Europa.
Und da wären wir wieder am Anfang …