Problem der schicken Fahrt: Das deutsche Tankstellen-Netz ist mit grobmaschig sicher nicht böswillig beschrieben. Aktuell fließt Wasserstoff aus gerade mal 64 Zapfsäulen – im März 2020 sollen es 100 sein. Hier wie dort kommt die Zukunft also tröpfchenweise. Zumindest entlang der Autobahnen und in vielen Städten kann man nachfüllen.
Das geht kinderleicht und schnell wie bei Sprit. Aufsetzen, verriegeln, fertig. Den Rest erledigt der Automat – was besser ist bei 700 bar Druck. Weil den auch die Tanks locker aushalten müssen, sind die Wände der zigfach Crash-getesteten Glasfaser-Gehäuse 4,5 Zentimeter dick. Dazu kommen eine feuerfeste Ummantelung, Dichtheits-Sensoren und Notstopp-Ventile. Ein Benzintank ist dagegen fast schon ein Risiko-Bauteil.
Doch die Technik hat – noch – ihren Preis. Die rund 60 Gramm Platin, die in einer Brennstoffzelle verbaut sind, erklären ein wenig, warum so ein Mirai an die 80 000 Euro kostet. Vor allem aber ist es teure Handarbeit, in der die Autos der geringen Stückzahlen wegen gebaut werden. Erst in der neuen Fabrik Ende des Jahres wird es so etwas wie Fließbänder geben.
Der Mirai späht in Querverkehr und tote Winkel und wirft im Notfall selbsttätig den Anker. Nur der Laderaum ist mit 360 Litern nicht allzu üppig. Kleiner Trost: Man ist mit Technologie von morgen unterwegs. Schließlich heißt der Name übersetzt: Zukunft.
Apropos: Das Klima-Kabinett hat sich ohne Beschlüsse auf September vertagt. Aber man munkelt von einem Milliarden-Programm für den Wasserstoff-Antrieb. Es besteht also noch Hoffnung.